Wien (OTS) – „Volksgruppenangehörige haben ein Recht auf Erziehung in der eigenen Muttersprache. Daher müssen zwei und mehrsprachige elementarpädagogische Angebote gezielt gefördert werden und flächendeckend zur Verfügung stehen. Wir müssen hier frühestmöglich ansetzen, damit unsere Kinder neben der deutschen Sprache auch die Volksgruppensprache erlernen. Was wir brauchen sind berufsqualifizierende Standards in der Ausbildung zweisprachiger Elementarpädagog*innen und mehr Ressourcen. Bei den derzeit laufenden Neuregelungen der sog. Art. ,15a Vereinbarungen´ zwischen Bund und Ländern erwarte ich mir diesbezüglich klare Resultate“, sagt die Volksgruppensprecherin der Grünen, Olga Voglauer.
Im Bereich der Elementarbildung verortet Voglauer nach wie vor große Defizite. An allen Standorten im Anwendungsbereich der Minderheitenschulgesetze braucht es auch ein qualitativ hochwertiges zweisprachiges vorschulisches Angebot. „Zwei- und Mehrsprachigkeit beginnt bei den Allerkleinsten. Wir können nicht erst bei den Volksschulen ansetzen, sondern müssen durchgängig qualitativ hochwertige Angebote von der Kinderkrippe bis zur Uni anbieten und zwar im gesamten zweisprachigen Siedlungsgebiet. Ich erwarte mir, dass das Land Kärnten, welches für Kindergärten zuständig ist, hier endlich auch gesetzgeberisch tätig wird und einen Rechtsanspruch auf ein entsprechendes zwei- und mehrsprachiges Angebot verankert“, fordert die Volksgruppensprecherin der Grünen.
Auch dem Mangel an qualifizierten zwei- und mehrsprachigen Elementarpädagog*innen müsse man begegnen. „Neben einer Attraktivierung der Rahmenbedingungen brauchen wir mehr qualifiziertes zweisprachiges Personal, speziell auch im Burgenland. Nicht nur bei den pädagogischen und didaktischen Konzepten, auch bei den Sprachstandserhebungen sind Volksgruppensprachen zu berücksichtigen und somit eine inklusive Bildung von klein auf zu fördern“, fordert Voglauer.
Mit dem Bildungsministerium, welches für die Ausbildung im Bereich Elementarpädagogik zuständig ist, möchte Voglauer weitere Gespräche führen. „Ich wünsche mir, dass Bildungsminister Martin Polaschek sich dafür stark macht, dass qualitätssichernde Maßnahmen in der Ausbildung von Elementarpädagog*innen getroffen werden und auch die Lehrpläne hier adaptiert werden, um eine entsprechende Berufsqualifizierung für Elementarpädagog*innen in den Volksgruppensprachen vorzusehen. Hier geht es um unsere Kinder und um deren Zukunft. An einer entsprechenden Sicherstellung der Qualität führt kein Weg vorbei.“
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