Wien (OTS) – Die Corona-Ansteckung von Bundeskanzler Nehammer wirft Fragen über die Einhaltung der gültigen Quarantäne-Regeln auf, die FPÖ-Klubobmannstellvertreterin NAbg Dagmar Belakowitsch thematisiert:
„Ich wünsche dem Kanzler einen milden Verlauf und auch allen, die er möglicherweise in den Stunden und Tagen vor seinem positiven Test angesteckt hat“, sagte Belakowitsch und wies daraufhin, dass dieser Fall nach den zum gestrigen Zeitpunkt gültigen Quarantäne-Regeln zu behandeln sei. „Das bedeutet in dem sehr wahrscheinlichen Fall, dass sich Nehammer mit der Omikron-Variante angesteckt hat, dass alle Personen, die in den Tagen vor seinem positiven Test für länger als 15 Minuten und mit weniger als 2 Metern Abstand mit dem Kanzler in einem Raum waren, in Quarantäne müssen.“
„Das betrifft jedenfalls all jene Personen, die mit ihm am Donnerstag die Pressekonferenz zu den neuen Corona-Regeln gegeben haben, also Gesundheitsminister Mückstein und die beiden GECKO-Vorsitzenden Katharina Reich und Rudolf Striedinger – außerdem alle weiteren Teilnehmer des vorangegangenen Gipfels“, so Belakowitsch.
Der Information des Gesundheitsministeriums vom 19. Dezember 2021 [„Behördliche Vorgangsweise bei SARS-CoV-2 Kontaktpersonen:
Kontaktpersonennachverfolgung“]
(https://www.sozialministerium.at/dam/jcr:0606b9e2-72f6-4589-9816-210
7c7c46e7f/Behoerdliche_Vorgangsweise_bei_SARS-CoV-2_Kontaktpersonen_K ontaktpersonennachverfolgung.pdf) sei zu entnehmen, dass bei Verdacht auf die Omikron-Variante keine Herabstufung von Geimpften, Genesenen und Personen, die eine FFP2-Maske getragen haben, auf K2 erfolgen soll. „Somit gilt für alle Personen eine zehntägige Quarantäne, die nach frühestens fünf Tagen mit einem negativen PCR-Test beendet werden kann. Vor diesem Hintergrund müsste sich Herr Mückstein also in behördlich verhängter Quarantäne und nicht – wir er selbst behauptet – in ‚freiwilliger Selbstisolation‘ befinden“, sagte Belakowitsch.
Die FPÖ-Abgeordnete forderte die zuständigen Behörden auf, auch in diesem Fall, in den offenbar durchgehend politisch exponierte Personen involviert sind, mit derselben Konsequenz vorzugehen wie bei jedem Normalbürger. „Und von den Beteiligten erwarte ich mir, dass sie im Falle eines unter die K1-Regeln fallenden Kontaktes mit dem Bundeskanzler diesen Kontakt proaktiv den Behörden melden, sollten sie nicht selbst kontaktiert werden.“
Zweifel äußerte Belakowitsch auch an Nehammers Erklärung, er habe sich erst am Mittwoch bei einem Sicherheitsmann angesteckt. „Das ist selbst bei der verkürzten Inkubationszeit von Omikron wenig realistisch. Wahrscheinlicher ist wohl, dass er sich die Infektion im Laufe seines Skiurlaubs bei einem seiner angeblich mehreren Hüttenbesuche zugezogen hat. Wir kennen mittlerweile ein Foto von einer aktuell wegen Mitarbeitermangels geschlossenen Skihütte, das angeblich am 29. Dezember aufgenommen wurde und den Kanzler ohne jeden Abstand und ohne Maske mit acht weiteren Personen an einem Tisch zeigt. Nehammer war aber noch länger am Katschberg – jedenfalls so lange, dass sich eine am Freitag festgestellte Ansteckung zeitlich ausgeht. Das führt einmal mehr die 2G-Regeln ad absurdum, denn in den Skigebieten waren ja nachweislich nur geimpfte und genesene Personen“, so die freiheitliche Klubobmann-Stellvertreterin.
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