Wien. (OTS) – Mit 1. Jänner 2022 läuft die abschlagsfreie Langzeitversichertenpension nach 45 Arbeitsjahren aus. Stattdessen wurde von der türkis-grünen Regierung der sogenannte Frühstarterbonus beschlossen. „Während durch die Abschaffung der abschlagsfreien Hacklerregelung den Betroffenen die Pension im Schnitt um 300 Euro brutto gekürzt wird, können durch den Frühstarterbonus maximal 60 Euro brutto im Monat zur Pension aufgeschlagen werden. Das als große sozialpolitische Errungenschaft anzupreisen, ist eine Unverfrorenheit der Bundesregierung, die ihresgleichen sucht“, betont der Bundesvorsitzende der Produktionsgewerkschaft (PRO-GE), Rainer Wimmer.
„Menschen, die 45 Jahre gearbeitet haben, haben die vollen Versicherungsbeiträge einbezahlt. Dennoch werden sie künftig wieder mit Abschlägen bestraft, wenn sie vor 65 in Pension gehen. Viele von diesen Langzeitversicherten stoßen körperlich oder psychisch an ihre Grenzen, der Respekt für ihre Leistung bleibt ihnen aber versagt“, so Wimmer. Nicht stehen lassen will der Gewerkschafter auch das immer wieder vorgebrachte Argument, dass die abschlagsfreie Hacklerregelung den Frauen nichts bringe: „Derzeit können Frauen noch mit 60 abschlagsfrei in Pension gehen. Obwohl die türkis-grüne Bundesregierung hauptsächlich mit sich selbst beschäftigt ist, dürfte auch sie mitbekommen haben, dass ab 2024 die Angleichung des Pensionsalters der Frauen an das der Männer beginnt. Bereits in wenigen Jahren hätten Frauen von der abschlagsfreien Hacklerregelung profitiert. Um Benachteiligungen zu vermeiden, war in der Regelung von 2019 festgelegt, dass Kindererziehungszeiten im Ausmaß von bis zu fünf Jahren angerechnet werden.“
Für Wimmer ist klar, dass die abschlagsfreie Hacklerregelung auch künftig leistbar gewesen wäre, denn „selbst die Prognosen der Alterssicherungskommission für das Pensionssystem sind moderat, und dies, obwohl von unverhältnismäßig niedrigen Wirtschaftsannahmen ausgegangen wurde.“ Während man durch die Senkung der Körperschaftssteuer und das Blockieren einer ordentlichen Vermögens-und Erbschaftssteuer auf Einnahmen in Milliardenhöhe verzichte, werde auf dem Rücken all jener gespart, die lange und hart gearbeitet haben. „Die PRO-GE wird weiterhin für mehr Gerechtigkeit im Pensionssystem eintreten, denn 45 Jahre sind genug!“, so der Gewerkschaftsvorsitzende abschließend.
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