Umweltdachverband und Naturschutzbund zu GAP-Strategieplan: Positive Ansätze, aber großer Handlungsbedarf punkto Biodiversität!

  • Biologischen Landbau ausbauen, extensive Almbewirtschaftung und Herdenschutzmaßnahmen fördern!
  • Nationale GAP-Strategie muss Umsetzung der nationalen Biodiversitätsstrategie wirkungsvoll unterstützen

Die Tragweite der beiden großen Umweltkrisen unserer Zeit – Verlust der Biodiversität und Klimawandel – ist in der Landwirtschaft besonders spürbar. „Die österreichische Bundesregierung ist punkto Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) gefordert, noch viel mehr für den Schutz der biologischen Vielfalt zu tun. Der vorliegende GAP-Strategieplan weist einige Verbesserungen auf, reicht aber bei Weitem noch nicht, um der Biodiversitätskrise Einhalt zu gebieten“, sagt Gerald Pfiffinger, Geschäftsführer des Umweltdachverbandes, anlässlich der heute endenden Stellungnahmefrist zum nationalen GAP-Strategieplan. „Es braucht enorme Anstrengungen, um artenreiche Standorte zu erhalten. Wichtigster und wirksamster Hebel dafür sind attraktive Förderprämien für die Betriebe, die der Natur beim Überleben helfen. Der aktuelle Strategieplan lässt hoffen, dass der derzeitige Anteil von 7 % Naturflächen in der Kulturlandschaft auf 10 Prozent gesteigert werden könnte. Erreichbar ist diese Zielvorgabe allerdings nur mit entsprechenden Anreizen. Konkret fordern wir u. a. die Erhöhung der Förderprämie für Landschaftselemente, wie einzelne Sträucher, von 8 auf 10 Euro und für Streuobstbäume von 12 auf 15 Euro pro Jahr. Zudem sollte der Erhalt artenreicher Wiesen, die zwar oftmals wirtschaftlich wenig attraktiv sind, jedoch wahre Hotspots der Biodiversität darstellen, speziell gefördert werden“, betont Pfiffinger.

Bio-Vorreiterrolle Österreichs ausbauen, extensive Almbewirtschaftung und Herdenschutzmaßnahmen fördern
Auch der derzeit positive Trend im Biolandbau muss weiter forciert werden. „Ziel sollte nicht die aktuell im Raum stehende Kürzung, sondern eine attraktivere Biomaßnahme sein, um eine Erhöhung des Biolandbaus von derzeit mehr als 26 % auf 40 % zu erreichen. Das ist zentral, um den Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden zu reduzieren. Gleichzeitig können wir so der wachsenden Nachfrage nach Bioprodukten gerecht bleiben und unseren starken Anteil am europäischen Markt behalten. Außerdem fordern wir eine verbesserte Unterstützung von standortgerechter und extensiver Almbewirtschaftung sowie die Förderung von Herdenschutz, allen voran der Behirtung“, so Birgit Mair-Markart, Geschäftsführerin des Naturschutzbundes Österreich. Großes Ziel von Pfiffinger und Mair-Markart: „Da die Landbewirtschaftung einen großen Faktor beim Erhalt der Artenvielfalt darstellt, muss die GAP auch in Österreich einen wirkungsvollen Beitrag zur Erreichung der Ziele der nationalen Biodiversitätsstrategie leisten.“

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