23. Journalistinnenkongress (2): Weckruf für die Politik

Wien (OTS) – Im Großen Festsaal des Hauses der Industrie wird ein Zeichen gesetzt. Sechs bedeutende Medienfrauen versammeln sich im Rahmen des 23. Journalistinnenkongresses, um ihre Forderungen nach Gleichstellungskriterien in der Medienförderung auszusprechen. Maria Rauch-Kallat (Initiatorin des Österreichischen Journalistinnenkongresses), Elisabeth Pechmann (Initiatorin der Forderungen), Daniela Kraus (Geschäftsführerin des Presseclubs Concordia), Martina Madner (Vorsitzende des Frauennetzwerks), Heidi Vitéz (Vorstandsmitglied des Oberösterreichischen Presseclubs) und Romy Seidl (Gründungspräsidentin der Salzburger Medienfrauen) sind sich einig: Die Gleichstellung muss ein Vergabekriterium der Medienförderung werden.

Österreichs Medienfrauen fordern am Journalistinnenkongress 2021, die Gleichstellung in der Medienförderung zu verankern. Das soll anhand von Kriterien erfolgen, die die „Repräsentanz der Geschlechter in der Medienlandschaft gemäß dem Anteil an der Bevölkerung“ sicherstellen, so die offizielle Forderung. Darauf legt Martina Madner (Frauennetzwerk) besonders wert. Sie betont, dass die österreichische Bevölkerung zu 51 Prozent aus Frauen besteht und demnach „51 Prozent aller Posten bis hinauf in die Führungsebenen“ von Frauen belegt werden sollen.

„Es kann nur mit ökonomischem Druck funktionieren“, zitiert Romy Seidl (Salzburger Medienfrauen) die Journalismus-Ikone Brigitte. Daniela Kraus stimmt überein und erklärt die derzeitige Medienförderung für nicht zeitgemäß. Aus diesem Grund soll die neue Medienförderung Förderungswerber*innen dazu verpflichten, konkrete Zielwerte für die Besetzung redaktioneller und kaufmännischer Führungspositionen festzulegen sowie Gleichstellungspläne für ihre Organisation zu erstellen. Des Weiteren fordert die Initiatorin Elisabeth Pechmann Chancengleichheit in den Bereichen Recruiting, Aus- und Weiterbildung. Zudem sollen künftig redaktionelle Richtlinien thematisch wie inhaltlich gender-kompetente Arbeit garantieren. Als Untermauerung bieten die Medienfrauen ihre Unterstützung und Mitarbeit in den Entscheidungsgremien an.

Heidi Vitéz (Medienfrauen OÖ) thematisiert das 2018 entwickelte Strategieprogramm „Frauen.Leben 2030“ und lädt Medienfrauen, dazu ein, das [Logo „communication plurality commitment“] (https://www.comdotcom.eu/) zu verwenden. Mit seiner Verwendung verpflichtet man sich dazu, sich für mediale Gleichstellung einzusetzen.

Um 11:51 Uhr, nachdem jede der sechs Medienfrauen erläutert hat, warum sie die Politik dazu auffordert, Gleichstellung in der Medienförderung zu verankern, bittet Elisabeth Pechmann die Zuhörerinnen aufzustehen, ihre Handys emporzuhalten und einen beliebigen Weckton abzuspielen. Das soll der „Weckruf für die Politik“ sein. Damit setzen Österreichs Medienfrauen ein Zeichen. „Wachsam sein“ ist die Devise. Denn „wir dürfen nicht davon ausgehen, dass das Erreichte immer bestehen bleibt“, appelliert Maria Rauch-Kallat.

Pia Dolesch, YoungStar

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