Wien/Brüssel (OTS) – „Dass ein Verbot von Abtreibungen auch zu einem Ende von Abtreibungen führt, ist ein altbekannter, patriarchal-frauenfeindlicher Mythos. Wir wissen, dass die Einschränkung reproduktiver Rechte nur zu einem führt: zu Leid und Tod“, zeigen sich Meri Disoski, stv. Klubobfrau und Frauensprecherin der Grünen und Monika Vana, Delegationsleiterin der österreichischen Grünen im Europaparlament, erschüttert über den Tod einer 30 Jahre alten Schwangeren in Polen. Medienberichten zufolge hatten Ärzt*innen zuvor aufgrund der Gesetzeslage nicht gewagt, das Leben der Frau durch einen Schwangerschaftsabbruch zu retten.
„Vor fast genau einem Jahr ist in Polen, das bereits eines der strengsten Abtreibungsgesetze Europas hatte, ein de facto völliges Abtreibungsverbot in Kraft getreten. Frauen werden so dazu gezwungen, eine Schwangerschaft unter allen Umständen auszutragen. Die polnische Regierung höhlt damit reproduktive Selbstbestimmungsrechte aus und gefährdet Frauenleben, wie der jetzt bekannt gewordene Fall der 30-Jährigen zeigt“, zeigt sich Disoski bestürzt. „Kein Staat der Welt hat ein Recht darauf, über den Körper von Frauen zu entscheiden. Statt lebensgefährlicher, frauenverachtender Verbote braucht es Aufklärung. Statt drastischer Einschnitte in die Selbstbestimmungsrechte von Frauen braucht es einen offenen Umgang mit Sexualität und einen niederschwelligen Zugang zu Verhütungsmitteln“, betont Disoski.
Auch die Kommission ist hier gefordert, erklärt Monika Vana: „Im Juni hat sich das Europaparlament uneingeschränkt hinter den Schutz und die Förderung von sexueller und reproduktiver Gesundheit und Rechte von Frauen in der EU gestellt. Dazu gehört auch ausdrücklich der ungehinderte Zugang zu legalen Schwangerschaftsabbrüchen. Diese Positionierung müssen Kommission und Rat ernst nehmen und endlich dementsprechende Richtlinien in die Wege leiten. Wenn wir als EU nicht schleunigst handeln, werden weitere Frauen durch solche rückständigen, frauenfeindlichen Gesetze sterben. Das können wir nicht hinnehmen!“
„Wir dürfen nicht zusehen wie Frauenrechte in der EU immer weiter eingeschränkt werden. Wir stehen solidarisch mit den polnischen Betroffenen und fordern Rat und Kommission auf sich zum Schutz von Leben – von Frauenleben – zu bekennen“ so Disoski und Vana abschließend.
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