Wien (OTS) – Das heimische Lebensmittelgewerbe nimmt die Entscheidung der Regierung, ein Einweg-Pfandsystem in Österreich einzuführen, zur Kenntnis, obwohl der ökologische Nutzen in keinem Verhältnis zum Aufwand steht.
Nun müsse aber sichergestellt sein, dass die Umsetzung nicht auf dem Rücken der 1.445 Bäcker, 1.206 Fleischer und 1.391 Konditoren passiert, die in vielen Regionen des Landes die einzigen verbliebenen regionalen Nahversorger sind, sagt Josef Schrott, stv. Bundesinnungsmeister des Lebensmittelgewerbes in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) und selbst Bäckermeister. Betroffen sind auch kleine Getränkeabfüller mit eigenen Verkaufsshops.
„Wir pochen darauf, dass die Umsetzung praxisgerecht und in enger Abstimmung mit den betroffenen Betrieben aus dem Lebensmittelgewerbe erfolgt. Das System muss auf Freiwilligkeit basieren und den Mehraufwand adäquat abgelten – kleine Betriebe müssen von einer allfälligen Rücknahmeverpflichtung ausgenommen sein“, fordert Schrott. Die meisten Bäcker, Fleischer und Konditoren hätten weder die personellen noch räumlichen Kapazitäten, um verschmutzte Leergebinde entgegenzunehmen und zu lagern.
In der Corona-Krise haben gerade die vielen Kleinbetriebe aus dem Lebensmittelgewerbe bewiesen, wie wichtig sie für die lokale Nahversorgung der Österreicherinnen und Österreicher mit hochqualitativen Lebensmitteln sind. Die Befürchtung ist, dass durch das Pfand die Kundenströme umgelenkt werden und die hohe Marktkonzentration einiger weniger Player in Österreich weiter zunimmt.
„Die Rückgabemöglichkeit ist für Konsumentinnen und Konsumenten so bequem wie möglich auszugestalten, wobei die bestehende Sammelinfrastruktur genutzt oder auch Rückgabemöglichkeiten auf öffentlichen Flächen geschaffen werden sollten“, so Schrott abschließend. (PWK 486/HSP)
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