GLOBAL 2000 jubelt: Großer Durchbruch nach monatelangem Ringen ums Pfandsystem

Wien (OTS) – Die österreichische Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 begrüßt die im [Heute-Artikel]
(https://www.heute.at/s/plastikpfand-x-flaschen-und-dosen-bis-zu-30-c
ent-teurer-100166846) vom 06. Oktober und gestrigen [derstandard.at-Artikel]
(https://www.derstandard.at/story/2000130197080/nach-langem-zwist-kom
mt-nun-doch-ein-plastikpfand) angekündigte Entscheidung der Bundesregierung für die Einführung eines Einweg-Pfandsystems gemeinsam mit gesetzlichen Vorgaben für Mehrweg. Nach unermüdlichem Einsatz der Umweltschützer:innen wurde heute der Durchbruch in den Verhandlungen bekanntgegeben. „Die heute bekannt gewordene Entscheidung den Plastikmüllbergen und der Ressourcenverschwendung endlich ambitionierter entgegenzutreten, freut uns sehr. Monatelang haben wir uns gemeinsam mit unseren Unterstützer:innen fürs Pfandsystem stark gemacht. Nun kann die Natur endlich aufatmen und ein notwendiger Wandel vollzogen werden. Getränkeverpackungen bekommen einen Wert und können gleich wie Mehrwegflaschen im Supermarkt zurückgebracht werden“, freut sich Lena Steger, Ressourcenexpertin von GLOBAL 2000.

Faire Gestaltung mit ganzheitlichem Ansatz notwendig

In weiterer Folge werden die Details des Pfandsystems in einer Verordnung festgelegt. Damit die Ausgestaltung fair ist, fordert GLOBAL 2000:

* Die Material- und Geldflüsse sollten künftig von einer
unabhängigen Non-Profit-Organisation [zentral]
(https://www.global2000.at/einweg-pfandsystem) gesteuert werden (wie
in Skandinavien und im Baltikum). Dem Lebensmitteleinzelhandel wird
als Aufwandsentschädigung eine Manipulationsgebühr pro
zurückgenommen Gebinde bezahlt. Dieses System ist transparenter und
fairer für alle Beteiligten, als ein dezentrales System wie in
Deutschland. „Die Regierung sollte verhindern, dass Supermarktketten
die zurückgebrachten Plastikflaschen und Dosen behalten können und
das Material selbst am Recyclingmarkt verkaufen, um damit riesige
Profite zu erzielen. Stattdessen sollte es wieder entsprechend an
die Getränkehersteller gehen, die das Rezyklat wieder einsetzen und
in den Kreislauf zurückführen“, fordert Steger.* Um der
nachhaltigen Mehrwegverpackung einen Vorteil zu geben, sollte der
Pfandwert für Einweg deutlich höher als für Mehrwegflaschen sein.
Wir empfehlen 30 Cent.* „Einweg“ und „Mehrweg“ sollte auf dem
Produkt klar gekennzeichnet sein, damit für Verbraucher:innen leicht
ersichtlich ist, was sie kaufen.

Mehrweg darf nicht auf der Strecke bleiben

Ein Eingweg-Pfand ist die Möglichkeit, dass Einweg- und Mehrwegverpackungen endlich gleichwertige Chancen haben. Es ist jedoch klar, dass mit Einweg-Flaschen und Dosen deutlich mehr Ressourcen und mehr Energie verbraucht werden. Mehrweg ist bei kurzen Transportwegen jedenfalls die nachhaltigere Verpackungslösung. Daher ist es wichtig, dass in einem Pfandsystem Mehrweg-Getränkeverpackungen durch hohe gesetzlich vorgeschriebene Quoten gefördert werden. „Wir erwarten uns im Abfallwirtschaftsgesetz einen langfristigen Zielfpfad zur Erhöhung der Mehrwegquote. Hier gibt es vermutlich noch viel Luft nach oben. Wir brauchen dringend einen ambitionierten Stufenplan für die Steigerung des Mehrweganteils. Mehrweg-Flaschen sind nun mal die beste Möglichkeit, um Ressourcen im großen Stil einzusparen“, betont Steger.

GLOBAL 2000 hat im Mai 2019 die große [Kampagne „Pfand drauf! Stoppt den Einwegmüll“]
(https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20200520_OTS0081/we-lovetbwa-und-global-2000-geben-pfand-drauf) gestartet und sich seitdem monatelang durch Aktionen, Aufklärungsarbeit, Events und politischer Arbeit für die Einführung eines Pfandsystems gemeinsam mit verbindlichen Mehrwegquoten in Österreich eingesetzt. „Wir werden den Prozess weiter begleiten und uns für eine gesamtökologische und faire Lösung einbringen. Unsere Expertise stellen wir selbstverständlich weiterhin zur Verfügung und bringen uns gerne für ein optimal ausgestaltetes Pfandsystem ein“, so Steger abschließend.

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