Wien (OTS) – Der ÖIF-Forschungsbericht mit dem Titel „Was denkt Österreich?“ analysiert auf Basis einer repräsentativen Befragung das Heimat- und Zugehörigkeitsgefühl der österreichischen Bevölkerung. Im Mittelpunkt der Analyse steht die Frage, wie der Heimatbegriff von den Befragten selbst eingestuft wird und wie das Bewusstsein zu Österreich ausgebildet ist. Im Rahmen der Untersuchung (2018/2020) von GfK Austria und Demox Research wurden im Auftrag des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) 1.000 Österreicherinnen und Österreicher zu ihren Einstellungen gegenüber Österreich und zu ihrem Heimatgefühl befragt.
Heimat- und Österreichbegriff für Mehrheit positiv besetzt
Der Heimatbegriff in Österreich erfreut sich bei den Befragten einer ausgeprägten Sympathie und wird überwiegend positiv konnotiert. „Heimat“ wirkt vertraut, familiär und ist mit geselligen, freundschaftlichen Gefühlen aufgeladen, wobei er für die meisten der Befragten vor allem Nähe, am ehesten in Form der Gemeinde, der unmittelbaren Wohnumgebung bzw. Region oder des Bundeslandes, bedeutet. Kaum Unterschiede gibt es bei der positiven Bewertung des Österreich-Begriffs. Dieser wird sowohl von Menschen mit als auch ohne Migrationshintergrund überwiegend positiv bewertet – der Unterschied zwischen Menschen, die in Österreich geboren sind, und jenen, die zugewandert sind, ist gering. Jede/r zweite Befragte gibt zudem an, „sehr stolz“ auf Österreich zu sein.
Zugehörigkeitsgefühl: Akzeptanz von Lebensart und Werten entscheidend
Die Untersuchung zeigt, dass das gesellschaftliche Wertesystem in Österreich, laut den Befragten, stark von Freiheit, Gerechtigkeit, der Möglichkeit der freien Meinungsäußerung, Lebensqualität und Gewaltfreiheit geprägt ist. Im Kontext von Zuwanderung und dem Zugehörigkeitsgefühl zu Österreich zeigt sich, dass vor allem folgende Faktoren ausschlaggebend sind, um als Österreicherin oder Österreicher gelten zu können: Nicht die Staatsbürgerschaft ist für die Befragten entscheidend, sondern viel mehr die Eigenschaft, die deutsche Sprache zu sprechen (74%) und Österreich als Heimat zu empfinden (69%).
Zuwanderung: 9 von 10 Befragten fordern Anpassung an
Wertegerüst in Österreich
67% der befragten Österreicherinnen und Österreicher stimmen der Aussage „sehr“ zu, dass sich zugewanderte Personen an die Werte und Gebräuche Österreichs anpassen sollten. Insgesamt neun von zehn Befragten sehen die Annahme der österreichischen Lebensweise und des Wertegerüsts als Voraussetzung für Integration und fordern dies auch von Migrantinnen und Migranten ein. In Hinblick auf zukünftige gesellschaftliche Herausforderungen nennen die befragten Personen u.a. soziale Sicherheit, die Wirtschaft und Arbeitsplätze sowie das Miteinander in der Gesellschaft.
Ergänzend: Forschungsbericht „Zusammenhalt und Spaltung in Österreich“
Demox Research und Prof. Rudolf Bretschneider haben im Auftrag des ÖIF eine ergänzende Analyse vorgenommen. Im Forschungsbericht „Zusammenhalt und Spaltung in Österreich“ werden die Einstellungen der österreichischen Bevölkerung in Hinblick auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt und Spaltungsphänomene in Österreich untersucht. Ausgangslage für die Studie ist die Annahme, dass das Funktionieren eines demokratischen Systems in einer vielfältigen Gesellschaft ein gewisses Maß an Zusammenhalt und Konsens voraussetzt. Zusammenhalt als Begriff im täglichen medialen und persönlichen Diskurs eröffnet eine Vielzahl von Interpretationen. Die Studie beschäftigt sich daher insbesondere mit folgenden Fragen: Was hält die Gesellschaft in Österreich zusammen? Wie wirken Konfliktthemen und empfundene Benachteiligung? Wie reagieren die Österreicherinnen und Österreicher auf Entwicklungen in der Gesellschaft?
Für 35% ist Hilfsbereitschaft und ein breites Zusammenwirken
der Gemeinschaft wichtig
Zu ihrem Verständnis von gesellschaftlichem Zusammenhalt befragt, gaben 35% der Befragten an, dass Hilfsbereitschaft und ein breites Zusammenwirken der Gemeinschaft wichtig sind. Gesellschaftlicher Zusammenhalt drückt sich für die Befragten auch in Toleranz und Respekt füreinander (20%) und in einer Form des friedlichen Zusammenlebens (15%) aus.
Forschungsberichte zum Nachlesen
Der ÖIF veröffentlicht regelmäßig Studien, Berichte und Handbücher aus den Bereichen Integration und Migration. Die kompakte und übersichtliche Aufbereitung aktueller Themen ermöglicht Interessierten aus Wissenschaft und Praxis sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren einen raschen Überblick über Schwerpunktthemen. Alle Publikationen können Sie kostenlos online herunterladen oder bestellen. Hier geht es zum Angebot:
[www.integrationsfonds.at/mediathek]
(http://www.integrationsfonds.at/mediathek).
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender. Österreichischer Integrationsfonds