Weltverhütungstag 2021 – wirksame Verhütung ist ein integraler Bestandteil guter Familienpolitik

Wien (OTS) – Die Vermeidung ungewollter Schwangerschaften ist eine Grundvoraussetzung erfolgreicher Familienpolitik. Erst mir wirksamer Verhütung ist Familienplanung möglich und können die Menschen ihre gewollten Kinder verantwortungsvoll ins Leben begleiten. Darüber hinaus müssen Rahmenbedingungen vorhanden sein, um Familien zu unterstützen. Beides sind Säulen einer guten Familienpolitik. „In beidem ist Österreich Schlusslicht in Westeuropa, denn wir haben eine der niedrigsten Geburtenraten und gleichzeitig eine der höchsten Raten an Schwangerschaftsabbrüchen“, kritisiert der Verhütungsexperte und Direktor des Verhütungsmuseums DDr. Christian Fiala die aktuelle Familienpolitik anlässlich des heutigen Weltverhütungstages.

Kondome und „Selbstbeobachtung“ wenig zuverlässig

Die häufige Anwendung von mittelmäßig wirksamen Kondomen und Selbstbeobachtung sind verantwortlich für jeden 3. Schwangerschaftsabbruch. Es sollte endlich eine Kostenübernahme durch die Krankenkassen erfolgen, weil gerade die wirksamsten Methoden wie Spirale oder Sterilisation hohe Investitionen am Beginn der Anwendung verursachen. Das belastet insbesondere Frauen mit Kindern empfindlich. Die Folge sind viele ungewollte Schwangerschaften. Wie im Verhütungsreport dargelegt, gäbe es um ein Drittel weniger Schwangerschaftsabbrüche, wenn alle Kosten für Verhütung von der Krankenkasse übernommen würden. Ferner wäre dies ein wichtiger Schritt in Richtung Gender-Gerechtigkeit. Es ist nicht nachvollziehbar, warum die Kosten den Frauen alleine aufgebürdet werden, zumal ja auch Männer involviert sind. Eine Kostenübernahme von Verhütung würde 10.000 Schwangerschaftsabbrüche im Jahr verhindern. In Österreich werden – im Gegensatz zu den meisten Ländern in Westeuropa – weder Verhütungsmittel noch Abtreibungen von den Krankenkassen übernommen.

Politik soll bessere Rahmenbedingungen für Kinderwunsch schaffen

50% der ÖsterreicherInnen hätten gerne mehr Kinder, dies zeigte eine Integral-Umfrage aus dem Jahr 2016. Als Gründe wurde – neben einen unpassend empfunden Partner wird das mangelnde Verständnis für Familien in unserer Gesellschaft genannt, ebenso wie die geringe Akzeptanz für Mütter am Arbeitsplatz, schlechte Vereinbarkeit von Arbeit und Familie und zu geringe Familienbeihilfe. Ein weiterer Grund ist ein niedriges Familieneinkommen. „Die meisten Menschen wünschen sich mehr Kinder, aber sobald sie ein Kind haben und mit dem realen Leben mit Kind in unserer Gesellschaft konfrontiert sind, sinkt das Bedürfnis nach weiteren Kindern. Anders z.B. in Frankreich und Schweden. „Deshalb fordern wir am Weltverhütungstag, dass das Leben mit Kind in Österreich besser unterstützt wird und Menschen ohne aktuellen Kinderwunsch finanziell niederschwellige Möglichkeiten zur wirksamen Verhütung bekommen“ so Fiala abschließend.

Österreichischer Verhütungsreport, [www.verhuetungsreport.at
] (http://www.verhuetungsreport.at/)Umfrage: ÖsterreicherInnen wünschen sich mehr Kinder – Hohe Diskrepanz zwischen gewollten und geborenen Kindern.[www.ots.at/presseaussendung/OTS_20160626_OTS0007/umfrage-oes terreicherinnen-wuenschen-sich-mehr-kinder]
(http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20160626_OTS0007/umfrage-oest
erreicherinnen-wuenschen-sich-mehr-kinder)

Geplatzt! Klinik schlägt Alarm: Kondome halten nicht, was sie versprechen.[www.ots.at/presseaussendung/OTS_20091104_OTS0069/geplatz t-klinik-schlaegt-alarm-kondome-halten-nicht-was-sie-versprechen]
(http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20091104_OTS0069/geplatzt-kli
nik-schlaegt-alarm-kondome-halten-nicht-was-sie-versprechen)

Museum für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch, [www.muvs.org] (http://www.muvs.org)

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