Brutalste systematische Tierquälerei aufgedeckt: Schächtskandal in Niederösterreich!

Wien (OTS) – „Hunderte Tiere zappeln im Akkord ihrem Tod entgegen, röchelnd, in Todesangst und unter extremsten Schmerzen“ sagt Tom Putzgruber vom Tierschutzverein RespekTiere. Er hat das viele Stunden dauernde Material gesichtet, das Tierschutzvereinen (RespekTiere und Verein gegen Tierfabriken) anonym zugespielt wurde und das die Tierquälerei beweist: Einem Tier nach dem anderen wird in einem Schlachtbetrieb im Bezirk Korneuburg die Kehle aufgeschnitten. Ein Tier nach dem anderen wird ohne Betäubung im eigenen Blut badend in den Tod geschickt. „Das zu sehen macht doppelt fassungslos:
einerseits darüber, dass es Menschen ohne jegliche Empathie gibt, die sich vollkommen kaltblütig gegenüber leidenden Lebewesen verhalten, und andererseits über den Umstand des vollkommen Versagens der zuständigen Behörden“, so Putzgruber.

Zum Kurban-Opferfest im Juli dieses Jahres hatte der Betrieb hunderte Schafe aus Rumänien bestellt und per Langstrecken-LKW-Transport geliefert bekommen. Dann, so ist es auf den Videos zu sehen, kam die Veterinärbehörde in Form der Amtstierärztin, blieb ein paar Stunden und verschwand wieder. „Sie musste wissen, dass da noch hunderte Tiere auf die Schlachtung warteten und dennoch war sie weg – und die Hölle begann“, sagt Putzgruber. Kaum die Tür hinter sich verschlossen blieb das Bolzenschussgerät unbenutzt und die Tiere wurden betäubungslos getötet. Immer und immer wieder, zumindest über mehrere Tage, auch noch nach dem Fest. Vielleicht wochen- oder monatelang.

Dass es sich dabei nur um die Spitze eines Eisberges handelt zeigt ein weiterer skandalöser Betrieb, ebenfalls aus Niederösterreich, diesmal aus dem Bezirk Wiener Neustadt Land. „Hier wird zwar zwischendurch elektrisch betäubt, aber oft viel zu spät, zu ungenau, katastrophal ist auch hier der Umgang mit den Tieren“, hält Putzgruber fest.

Das Schlachten ohne Betäubung ist in Österreich mit gutem Grund verboten. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Tiere dabei extreme Schmerzen erleiden. Auch bei rituellen Schlachtungen müssen Tiere betäubt werden. Unter strengen Richtlinien ist dies ausnahmsweise unmittelbar nach dem sog. „Schächtschnitt“ erlaubt, also nach dem Schnitt in den Hals, der das Ausbluten einleitet. Doch genau diese Strenge wurde von beiden Seiten gebrochen: von den durchführenden Betrieben und auch von den Behörden, die gesetzlich verpflichtet gewesen wären, die Schächtungen aus tierärztlicher Sicht zu begleiten.

Vollständiges Versagen des Kontrollsystems in Land NÖ und den betroffenen Bezirken

„Wo war die Behörde, die jeden Schächtvorgang beaufsichtigen muss? Warum war kein amtlicher Tierarzt anwesend? Oder war er da und ist nicht eingeschritten? Wie ist es zu erklären, dass zwar Schlachtabfälle wöchentlich zur Tierkörperverwertung abtransportiert wurden, aber gleichzeitig niemand die Schlachtungen überwachte?“ fragt sich Putzgruber und verweist auf bisherige Kontakte mit der Behörde: „Nach Verdachtsmomenten aus der Bevölkerung hat unser Verein mehrmals Demonstrationen abgehalten und den Betrieb 2018 auch wegen der schlechten Unterbringung von Tieren angezeigt“ betont Putzgruber. Leider wurde nicht entsprechend reagiert. „Im Fall Korneuburg hat man entweder absichtlich weggeschaut, oder sich sehenden Auges blind gestellt!“ Dass sich die zuständige Bezirkshauptmannschaft angeblich darauf beruft, der Betrieb hätte nur für das Kurban-Fest eine Genehmigung und hätte danach „schwarz“ geschächtet entlässt sie nicht aus ihrer Verantwortung, denn das Videomaterial zeigt Aufnahmen aus der Zeit des „Festes“.

Sowohl die strafrechtlichen Übertretungen als auch die Versäumnisse der Behörden sind nun Gegenstand von Anzeigen bei der zuständigen Staatsanwaltschaft. RespekTiere und der Verein gegen Tierfabriken haben das Videomaterial als Beweis den Ermittlungsbehörden übergeben. Angezeigt werden Verdachtsmomente nach dem Par. 222 StGB (Tierquälerei), sowie gegenüber der Amtstierärztin zumindest wegen mutmaßlicher unterlassener dienstrechtlicher Pflichten.

Foto- und Videomaterial kostenlos auf Anfrage erhältlich.

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