AK Anderl: Wo bleibt die Hilfe bei der Familienbeihilfe?

Wien (OTS) – Seit dem Frühjahr kommt es österreichweit zu Verzögerungen bei der Auszahlung der Familienbeihilfe. „Viele Eltern beschweren sich bei uns, dass sie bei der Hotline des Finanzministeriums nicht durchkommen oder an Stellen weitergereicht werden, die keine Auskunft geben können“, sagt AK Präsidentin Renate Anderl. Dabei ist gerade jetzt in der Krise jeder Cent bitter nötig. „Die Familienbeihilfe ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Sozialsystems, auf das sich Eltern verlassen können müssen. Das Finanzministerium muss schnell reagieren und die finanziellen Engpässe beseitigen“, fordert die AK Präsidentin.

Von den aktuellen Verzögerungen sind vor allem zwei Gruppen betroffen: Zum einen Eltern von neugeborenen Kindern zum anderen Eltern von Kindern, die 18 Jahre geworden sind. Bei letzteren wird eine Anspruchsüberprüfung durchgeführt, ob die Familienbeihilfe aufgrund von Studium bzw. Ausbildung weiter zusteht.

Prekär kann die Situation ganz schnell aber vor allem bei Eltern von neugeborenen Kindern werden. Denn der Bezug der Familienbeihilfe ist Voraussetzung für das Kinderbetreuungsgeld. „Keine Familienbeihilfe, kein Kinderbetreuungsgeld und somit überhaupt kein Geld für frisch gebackene Eltern. Fragt sich, wer Windeln, Bekleidung, Babynahrung etc. bezahlen soll“, so Anderl.

Zur finanziellen Misere kann sich aber noch ein weiteres Problem gesellen: Ohne Kinderbetreuungsgeld-Bezug besteht dann kein Krankenversicherungsschutz für Mütter bzw. Väter, wenn eine Mitversicherung beim Partner/bei der Partnerin nicht möglich ist. Betroffen sind Alleinerziehende, die ohnehin schon belastet sind, und Elternpaare, bei denen der Partner oder die Partnerin im Ausland arbeitet und dort sozialversichert ist (und kein gemeinsamer Wohnsitz in Österreich vorliegt).

„Zu all diesen Problemen gesellt sich noch, dass die Hotline des Finanzministeriums völlig überlastete ist. Viele Eltern beschweren sich bei uns, dass sie nicht durchkommen oder an Stellen verwiesen werden, die zu ihrem Anliegen keine Auskunft geben können. Diese Situation ist Eltern nicht zumutbar und muss schnellstens verbessert werden“, sagt die AK Präsidentin.

Konkret fordert die AK:

+ Mehr Personal, um Anträge und Anspruchsprüfungen zügig zu bearbeiten und durchführen zu können und die Bearbeitungsdauern zu verkürzen sowie die Erreichbarkeit der Hotline sicher zu stellen.

+ Lücke im Versicherungsschutz muss geschlossen werden, Alleinerziehende müssen besser in den Versicherungsschutz einbezogen werden.

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