Rössler zu Welterschöpfungstag: Wirtschaft kann Grenzen der Natur nicht auf Dauer missachten

Wien (OTS) – „In diesem Jahr fällt der Welterschöpfungstag auf den 29. Juli. Innerhalb von nur sieben Monaten hat die Menschheit sämtliche biologische Ressourcen für dieses Jahr aufgebraucht. Im Vorjahr war der Zeitpunkt, an dem die ökologische Belastungsgrenze der Erde erreicht wurde, noch der 22. August. Das spätere Datum hing mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie zusammen. Inzwischen setzen wir beim Ressourcenverbrauch den Negativtrend fort. Das zeigt uns, dass wir trotz der vielen Warnsignale der Natur – darunter Rekordhitze, Hochwasser, Artensterben, Pandemie – noch immer nicht dazugelernt haben. Es wird Zeit, dass wir die Systemgrenzen der übernutzten Erde ernst nehmen und handeln. Auf Dauer können wir nur im Einklang mit der Natur und nicht gegen sie wirtschaften“, hält Astrid Rössler, Umweltsprecherin der Grünen zum diesjährigen Welterschöpfungstag fest.

„Wer diese unübersehbaren Zeichen missachtet und den notwendigen Umbau in Richtung klimaneutrale Kreislaufwirtschaft weiter blockiert, handelt verantwortungslos gegenüber den nächsten Generationen“, mahnt Rössler und fordert mehr Mut bei der Umsetzung des Regierungsprogramms. Denn Österreich steht beim ökologischen Fußabdruck noch weit schlechter da: Der österreichische „Overshoot-Day“ wurde bereits am 7. April erreicht. „Beim Rohstoffverbrauch gehört Österreich zur Weltspitze. Wir brauchen einen klaren Plan, wie wir unseren viel zu großen Fußabdruck verringern. Ich erwarte von Bundesministerin Köstinger eine ambitionierte Rohstoffstrategie, die diesem Anspruch folgt.“

Das Expert*innenteam des „Global Footprint Network“ berechnet für jedes Jahr den Zeitpunkt, an dem der menschliche Naturverbrauch die biologischen Kapazitäten des Planeten zur Bereitstellung natürlicher Ressourcen übersteigt. Seit 1970 ist das Datum beständig nach vorne gerückt. Fiel der Tag 1980 noch auf den 4. November, war es im Vor-Corona-Jahr schon der 26. Juli. Laut dem „Global Footprint Network“ liegt das im Vergleich zum Vorjahr wieder deutlich frühere Datum vor allem am Anstieg der CO2-Emissionen (um 6,6 Prozent gestiegen) sowie an der verringerten Waldfläche (um 0,5 Prozent gesunken).

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