Wien (OTS) – Die Umweltschutzorganisation Greenpeace begrüßt den heute bekannt gewordenen Klimacheck des Klima- und Verkehrsministeriums als notwendigen und längst überfälligen Schritt für den Klimaschutz. Mit dem Klimacheck sollen zukünftig in Planung befindliche Autobahn- und Schnellstraßen-Megaprojekte in Österreich auf ihre Klimabelastung geprüft werden. Der Verkehr ist schon heute das größte Problem der Klimapolitik Österreichs und für rund ein Drittel der heimischen Emissionen verantwortlich. Während die Treibhausgasemissionen der meisten anderen Sektoren zumindest leicht sinken, sind jene im Verkehrsbereich bis 2019 gegenüber 1990 um fast 75 Prozent gestiegen. Diese Werte sind wenig erstaunlich, denn die fossilen Strukturen sind in Österreich wortwörtlich in den Boden einzementiert: Österreich hat eines der dichtesten und längsten Straßennetze der Europas: 15 Meter Straße pro Einwohner:in und ein Netz aus Autobahnen, Schnell- und Bundesstraßen, Landes-, Land- und Gemeindestraßen mit einer Gesamtlänge von ca.127.500 Kilometern durchzieht Österreich. Die zusätzlichen geplanten Straßenbauprojekte belasten die ohnehin unzulängliche Klimabilanz zusätzlich. Alleine der Bau der hoch umstrittenen S1 Außenringautobahn um Wien, inklusive dem umwelttechnisch katastrophalen Lobautunnel, würde die klimaschädlichen Emissionen um 100.000 Tonnen jährlich erhöhen.
„Der Verkehr ist das größte Problem der heimischen Klimapolitik. Das heimische Straßennetz könnte schon heute dreimal um den Äquator gelegt werden. Gleichzeitig explodieren die Emissionen hier weiter ungebremst. Endlich wird dieser zerstörerische Zusammenhang kritisch hinterfragt. Ein wissenschaftlich solider Klimacheck der drohenden Aus- und Zubauten in diesem gigantischen fossilen Straßennetzwerk kann nur zu einem Ergebnis kommen: Wir können uns keine neuen Autobahnen leisten,” stellt Klima- und Verkehrsexpertin Klara Maria Schenk von Greenpeace klar. Die Umweltschutzorganisation fordert eine rasche Re-Evaluierung der klimaschädlichen Projekte und einen sofortigen Stopp des fossilen Straßenausbaus in Österreich. Die frei werdenden Mittel müssen genützt werden, um den öffentlichen Verkehrs zügig auszubauen, um um so klimafreundliche und nachhaltige Mobilität allen Menschen in Österreich zugänglich zu machen.
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