Europäischer Rat: AK Anderl fordert Debatte über Europäische Politik und Fluchtursachen

wien (OTS) – „Es ist gut, dass sich der Europäische Rat mit Migration beschäftigt, aber der bisherige Ansatz, die Ursachen von Migration und Vertreibung in den Herkunftsländern zu suchen, wird der Realität nicht gerecht. Die Migrationskrise hat mit einem ungerechten Wirtschaftssystem zu tun, das Millionen Menschen in die Flucht treibt und durch die Klimakrise noch schlimmer wird“, erklärt AK Präsidentin Renate Anderl.

2020 waren weltweit über 80 Millionen Menschen auf der Flucht. Mehr als 40 Millionen Menschen wurden durch anhaltende Konflikte und extreme Wetterereignisse, aufgrund der sich verschärfenden Klimakrise, in die Flucht getrieben. Diese Entwicklung wird sich noch verschlimmern – der Weltklimarat warnt vor irreversiblen Auswirkungen auf Menschen und Öko-Systeme, wenn die Erderhitzung nicht eingedämmt wird: „Das zeigt deutlich: Mit dem bisherigen Fokus auf Korruption und Armut in den Herkunftsländern machen wir es uns zu leicht! Wir müssen auch das weltweite System der Ungleichheit und die Klimakrise bedenken, die dazu beitragen, dass Millionen Menschen auf unserem Planeten keine Lebensperspektive mehr haben“, sagt die AK Präsidentin.
Dafür trage auch die europäische Politik eine Mitverantwortung. Vordringliches Ziel sollte sein, alle europäischen Politikbereiche danach auszurichten, dass sie nicht nur Verteilungsgerechtigkeit und Wohlstand in Europa fördern, sondern auch zum Abbau der globalen Ungleichheit und zur Bewältigung der Klimakrise beitragen. In der AK Studie zu Fluchtursachen finden sich Vorschläge, die zu einer Entschärfung der Migrationskrise beitragen würden: Eine faire Handelspolitik, eine engagierte soziale Klimapolitik, das Verbot von Waffenexporten aus der EU oder wirksame Lieferkettengesetze.

Die AK Studie „Das Recht, nicht gehen zu müssen – Europäische Politik und Fluchtursachen“ ist unter dem Link
https://wien.arbeiterkammer.at/fluchtursachen abrufbar.

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender. Arbeiterkammer Wien

BilanzEUHafenKommunalesMigrationWien
Comments (0)
Add Comment