Wien (OTS) – Sprung in die Moderne: Das Werk von Lovis Corinth entzieht sich bis heute jeglicher Einordnung in kunsthistorische Epochen oder Kategorien. Dennoch schaffte es der Maler wie kaum jemand, in seinen Bildern das Dasein in all seinen Facetten abzubilden. Das Belvedere widmet dem deutschen Künstler eine umfassende Ausstellung.
Stella Rollig, Generaldirektorin des Belvedere: „Die Kunst von Lovis Corinth stellte zu ihrer Zeit schon eine Art Gegenpol zu jener von Gustav Klimt dar – und muss gerade deshalb im Belvedere gezeigt werden. Mit seinem expressiven, impulsiven Malstil war Corinth über Jahrzehnte hinweg ein sanfter Wilder abseits kunsthistorischer Hauptströmungen.“
Lovis Corinth (1858 – 1925) gehörte zur Gründungsriege der Münchner Secession, war gemeinsam mit Walter Leistikow und Max Liebermann eine der Leitfiguren, sowie Erster Vorstand der Berliner Secession. Corinth war Grenzgänger und Verführer, Lebemann und Genießer: Mit seiner Frau Charlotte war er im Berliner Gesellschaftsleben stets präsent. Seine Gemälde lassen sich weder dem Symbolismus noch dem Impressionismus noch dem Expressionismus zurechnen, doch verbinden sich in ihnen deren Stilelemente. Sein Schaffen entzieht sich bis heute jeder kunsthistorischen Einordnung.
Dazu der Kurator der Ausstellung, Alexander Klee: „Das Widersprüchliche und das Vitale kennzeichnen das Werk von Lovis Corinth. Es vereint Lebenslust und Morbidität, Delikatesse in der Farbgebung und Brutalität im Farbauftrag.“
Anhand der Themenwahl des Künstlers beleuchtet die Ausstellung Corinths Selbstverständnis als Maler, die Gründe für seine Sonderstellung in der Kunstgeschichte sowie die Spannungsfelder und Ambivalenzen, die in seinem künstlerischen Werk und seiner Biografie auftreten: Familie, Stillleben und darin die Vanitas-Thematik, die ihn zeit seines Lebens begleitete und die schon früh in den brutal wirkenden Schlachthausbildern zu Tage tritt; der Körper und die Aktmalerei sowie seine herausragende Stellung als (Selbst-)Porträtist; seine stilistischen und thematischen Grenzgänge, die sich besonders in mythologischen oder literarischen Themen äußern; und zuletzt seine Landschaftsbilder, die vor allem im letzten Lebensabschnitt bei zahlreichen Aufenthalten im Sommerhaus in Walchensee entstanden sind.
Die Ausstellung beruht auf den Beständen des Belvedere, in dessen Besitz sich neun hervorragende Gemälde befinden, und des Saarlandmuseums in Saarbrücken, ergänzt durch zahlreiche Leihgaben.
Nach der Präsentation im Belvedere wird die Schau ab November 2021 im Saarlandmuseum zu sehen sein.
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(https://www.belvedere.at/lovis-corinth-0).
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