Wien (OTS) – Den arbeitsfreien Sonntag lockern, das wollen die NEOS mit einem Antrag, den sie am Mittwoch den 16. Juni fast heimlich, still und leise im Nationalrat einbringen. Der Antrag sieht vor, dass „flexible Öffnungszeiten auf freiwilliger Basis“ erlaubt werden sollen.
Irreführing
„Das ist eine Sonntagsöffnung durch die Hintertür“, protestiert Fritz Pöltl, Vorsitzender der FCG-ÖAAB-Fraktion energisch. „Offensichtlich machen die NEOS einmal mehr einen Kniefall vor den Unternehmern und man darf sich ruhig fragen, ob dafür auch wieder Parteispenden geflossen sind!“
Friwilliger Zwang
Die beantragte Freiwilligkeit bestünde laut Pöltl nämlich nur für die Unternehmer und ist für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer fern jeder Realität. Die in den Betrieben tätigen Menschen würden nämlich kaum eine Chance haben, ihren Job langfristig zu behalten, wenn sie die Sonntagsarbeit ablehnen. Außerdem würde die sogenannte Freiwilligkeit auch die gesamte Konkurrenz herausfordern. Sie würden dann nämlich auch alle gezwungen werden, ihre Geschäfte offenzuhalten, um den sonst verlorenen Umsatz wieder zurückzugewinnen.
Pyramidenspiel
Fritz Pöltl: „Das ist ein gemeines, hinterlistiges und verlogenes Pyramidenspiel auf den Rücken der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer!“ Auch der Wiener FCG GPA-djp-Vorsitzende Peter Gattinger verurteilt den NEOS-Antrag scharf: „Der Verlust des Ruhetages wäre für das Familienleben eine Katastrophe und meist auch körperlich vielen Beschäftigten nicht mehr zumutbar. Sonntagsarbeit wird deshalb auch von den direkt Betroffenen, nämlich den Handelsangestellten und deren Familien, mit einer mehr als deutlichen Mehrheit abgelehnt. Zur Information für die NEOS: Es gibt 4,3 Millionen Arbeitnehmer, die auch zur Wahl gehen, aber nur etwa 528.000 wahlberechtigte Unternehmer!“ “
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