Wien (OTS) – Ein Bericht der ARGE Junge Pflege, dem eine umfassende Umfrage zugrunde liegt, liefert einen Einblick in die pflegerische Situation der Pflegepersonen, die sich während der COVID-19 Pandemie in ihrer praktischen Ausbildung befinden. „Die Covid-19 Pandemie ist eine anhaltende Krise, in der eine Adaptierung der klinischen/praktischen Lernumgebung für Pflegepersonen dringend notwendig ist“, sagt Hauptautorin Karin Hinterbuchner, BScN.
Der Bedarf an Pflegepersonen wird bis zum Jahr 2030 stark ansteigen. In diesem Zusammenhang ist es alarmierend, dass fast 40 Prozent der Befragten eine negative Sichtweise auf den Pflegeberuf hatten. Als Gründe dafür wurden im offenen Teil der Umfrage Personalmangel, fehlende Anerkennung, erschwerte Arbeitsverhältnisse, mangelnder Patient*innen-Kontakt und physische sowie psychische Belastung angegeben. „Diese Ergebnisse können bestimmende Faktoren dafür liefern, warum Pflegepersonal teilweise den Beruf nicht lange praktiziert oder Auszubildende die Ausbildung vorzeitig beenden“, sagt ÖGKV-Vizepräsidentin und Co-Autorin, Tamara Archan BScN, MSc. Zudem äußerten Auszubildende den Wunsch nach Entlohnung, Sicherheitszulagen oder finanzieller Unterstützung im Praktikum.
Um die psychischen und körperlichen Gesundheit von Pflegepersonen in der Ausbildung zu schützen und somit optimale Arbeitsbedingungen zu schaffen, sollte der Prävention in Hinblick auf die körperlichen und psychischen Belastungen mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Die Auszubildenden berichteten außerdem von schlechteren Arbeitsbedingungen aufgrund des hohen Personalmangels. Es kam dadurch sowohl zu einer Beanspruchung der Auszubildenden durch Überstunden als auch zu einer Überschreitung der Kompetenzen seitens der Auszubildenden.
Der praktische Lerneffekt für Auszubildende litt in Zeiten der Pandemie enorm. Daher ist eine rasche Verbesserung von Forderungen wie Entgelt, gerechte Arbeitsbedingungen, erhöhter Personalschlüssel, gezielt eingesetzte Praxisanleiter*innen als auch die Anerkennung und Wertschätzung der Auszubildenden notwendig und wünschenswert.
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