Wien (OTS) – „Wir dürfen nicht vergessen, dass die Pandemie vor allem jene trifft, die es zuvor schon alles anderes als leicht hatten. Wachsende Armut wird Kinderarbeit weiter verschärfen. Dessen müssen wir uns bewusst sein,“ sagt Barbara Neßler, Kinder- und Familiensprecherin im Nationalrat zum Bericht der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und von UNICEF zum Welttag gegen Kinderarbeit am 12. Juni, wonach die Zahl der Kinder in Kinderarbeit auf 160 Millionen gestiegen ist, was eine Zunahme von 8,4 Millionen Kindern bedeutet.
Verpflichtende Regelungen zum Schutz von Umwelt und Menschenrechten durch ein verbindliches europäisches Lieferkettengesetze sind dabei für Neßler ein zentrales Instrument, um Kinderarbeit zurückzudrängen: „Kinderarbeit bedeutet brutale Ausbeutung. Die körperliche wie auch die psychische Gesundheit der Kinder wird für den Profit von wenigen mit Füßen getreten. Das sollte im 21. Jahrhundert nicht mehr möglich sein. Freiwillige Vereinbarungen zum Schutz vor Kinderarbeit entlang der Lieferketten sind nicht treffsicher, daher braucht es dringend verbindliche Vorgaben, um Kinderarbeit zurückzudrängen,“ fordert Neßler.
„Mit dem Lieferkettengesetz auf europäischer Ebene nehmen wir Konzerne in die Pflicht und gehen gegen die ausbeuterische Kinderarbeit vor. Gleichzeitig werden Produkte ohne Kinderarbeit oder Umweltzerstörungen gestärkt. Gemeinsam kann die Ausbeutung von Kindern gestoppt werden, wenn wir über Parteigrenzen und nationale Grenzen hinweg Kinderarmut vorbeugen und der Kinderarbeit einen Riegel vorschieben,“ sagen Neßler und Monika Vana, Delegationsleiterin der österreichischen Grünen im Europaparlament, unisoni.
„Kinderarbeit und Kinderarmut sind Missstände, welche uns auch innerhalb der EU betreffen, weshalb die Europäische Kommission im März 2021, nach langjährigem Drängen des Europaparlaments, endlich die Europäische Kindergarantie, einen Vorschlag zur Wahrung der Kinderrechte und zum Schutz von Kindern in Not, verabschiedet hat. Dieser soll jedem Kind in der EU kostenlosen Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und einer täglichen Mahlzeit garantieren. Die Mitgliedsstaaten sind nun aufgefordert diese Mindeststandards umzusetzen und kein Kind zurückzulassen“, sagt Vana.
Gleichzeitig bedürfe es der raschen Einführung eines EU-Mindesteinkommens, erklären Neßler und Vana gemeinsam: „Um Familien aus der Armutsfalle zu holen und Kindern ein unbesorgtes Aufwachsen zu ermöglichen. Denn jedes Kind in Armut ist eines zu viel.“
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