Innsbruck (OTS) – Weit mehr Frauen als Männer hat die Pandemie den Job gekostet. Nun müssen Schritte folgen, um Altersarmut einzudämmen.
In der Pandemie wurden die Pflegerinnen beklatscht, die Supermarktkassiererinnen gelobt und nach längerer Diskussion ging sich sogar eine kleine Prämie aus. Auffallend ist, die Systemerhalterinnen während der Corona-Zeit waren überwiegend Frauen. Ob das nun im Pflege- und Betreuungsbereich war, in den Schulen, aber auch nach der Erwerbsarbeit zuhause. Der Staat wollte die Bürger schützen, schloss Schulen und Betreuungseinrichtungen, die Haus- und Familienarbeit nach Dienstschluss blieb größtenteils bei den Frauen hängen. Von jenen im Home-Office wurde wie selbstverständlich erwartet, dass sie auch noch als Lehrerinnen fungierten.
Die Frauen, obwohl die Mehrheit in der österreichischen Bevölkerung, haben diese x-fache Belastung ge- und ertragen. Aktuelle Daten des Arbeitsmarktservices zeigen, dass viele aus ihren oft schlecht bezahlten Teilzeit-Beschäftigungen gedrängt wurden, zum Höhepunkt der Krise stieg die Arbeitslosigkeit etwa bei Frauen im Bezirk Landeck um 1000 %. Es sind offenbar auch die Frauen, die den Tourismus, die Säule der Tiroler Wirtschaft, wie mantraartig erklärt wird, am Leben erhalten. Bei den Entscheidungen, wie mit der Pandemie umzugehen ist, war die weibliche Perspektive nicht gefragt. Nun weisen Gewerkschaft und AMS darauf hin, dass geringeres Einkommen und Lücken im Lebenslauf zu geringerer Pension führen, die Altersarmut sei für Frauen ein Damoklesschwert, das durch die Pandemie nur noch an einem seidenen Faden hänge. Konzepte, um gegenzusteuern, liegen schon lange auf dem Tisch. Es wird nicht ohne Umwälzungen gehen: Erwerbsarbeit und Sorgearbeit muss gleich viel Wert beigemessen werden, eine gerechte Aufteilung zwischen Männern und Frauen ist unabdinglich.
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