Wien (OTS) – „Ich weiß nicht, wie es anderen geht, aber ich sehe bei noch immer mehr als 400.000 Arbeitslosen keinen Grund zur Freude oder Entspannung“, kommentiert Ingrid Reischl, Leitende ÖGB-Sekretärin, die wöchentliche Zurschaustellung der Arbeitsmarktdaten. „Das Sinken der Arbeitslosenzahlen ist natürlich positiv – trotzdem ist die Arbeitslosenrate noch immer weit höher als vor der Krise“, so die Gewerkschafterin.
5 Arbeitslose auf 1 offene Stelle
Fakt ist außerdem, dass sich Arbeitslosigkeit zurzeit stärker verfestigt als sonst. Vor allem viele Langzeitarbeitslose oder Ältere haben es schwer, wieder einen Job zu finden. Bei einem Verhältnis von mehr als fünf Arbeitslosen auf eine offene Stelle sei das auch nicht verwunderlich, so Reischl. „Wenn wir wollen, dass Menschen nicht noch mehr in Armut abrutschen als bisher, muss man sie auch finanziell besser unterstützen. Durch Ankündigungen und unter Druck setzen, finden Arbeitslose jedenfalls nicht schneller Beschäftigung“, sagt die Gewerkschafterin und betont: „Die Erhöhung des Arbeitslosengeldes bleibt daher das Gebot der Stunde.“
Arbeitslosengeld im Schnitt unter 1.000 Euro
Das durchschnittliche Arbeitslosengeld beträgt weniger als 1.000 Euro und liegt damit unter der Armutsgrenze. „Wer schon mal in dieser Situation war, weiß: Das ist existenzbedrohend. Um das nachvollziehen zu können, fehlt der Bundesregierung offenbar jegliche Empathie. Wir fordern sie trotzdem erneut auf, das Arbeitslosengeld endlich von 55 auf 70 Prozent des vorherigen Einkommens zu erhöhen!“
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