Czernohorszky/Herr: „Plastikpfand jetzt umsetzen!“

Wien (OTS/SK) – Aufgrund der enormen Menge an Müll, die jedes Jahr durch Einweg-Plastikflaschen entsteht, machen der Wiener Klimaschutzstadtrat Jürgen Czernohorszky und SPÖ-Umweltsprecherin Julia Herr am 6. April in einer gemeinsamen Aktion darauf aufmerksam, wie wichtig die rasche Umsetzung eines Plastik-Pfandsystems ist:
„Jährlich fallen circa vier Milliarden Einweg-Getränkegebinde in Österreich an. Die Müllberge wachsen, das Plastik verschmutzt die Umwelt und belastet das Klima“, so Czernohorszky und Herr. Sie appellieren deswegen an die Bundesregierung, nun schnell ein Pfandsystem umzusetzen. Klimastadtrat Czernohorszky betont: „Wir in Wien treten schon seit langem für die Einführung eines österreichweiten Einwegpfandsystems für Plastikflaschen und Dosen ein!“ Herr ergänzt: „Viele Länder Europas haben längst erfolgreiche Pfandsysteme eingeführt. Nur hierzulande blockieren ÖVP, Wirtschaftskammer und einzelne Handelsketten jeden Fortschritt, obwohl die Mehrheit der österreichischen Bevölkerung ein Pfandsystem befürwortet.“ Ein Pfandsystem im Bereich Plastikflaschen hätte viele positive Effekte – von einer höhere Sammel- und Recyclingquote bis hin zu einer saubereren Umwelt. ****

„Der Ausbau der getrennten Sammlung allein reicht aber nicht aus, um die geforderte Sammelquote von aktuell 70 Prozent auf bis zu 90 Prozent zu steigern“, so Jürgen Czernohorszky. „Nur mit Pfand auf Plastikflaschen kann man diese Vorgaben erreichen!”

Herr verweist außerdem auf Strafzahlungen, die ohne Pfandsystem laut Greenpeace-Gutachten drohen: „Österreich erwartet jährliche Strafzahlungen in der Höhe von 20 bis 45 Millionen Euro, wenn nicht bald die EU-Einwegplastikrichtlinie umgesetzt und die Vorgaben erfüllt werden!“ Beide betonen auch die positiven Effekte eines Plastikpfandsystems auf Umwelt und Klimaschutz und fordern in dem Zusammenhang außerdem eine verpflichtende Mehrwegquote als weitere Maßnahme gegen die Plastikmüllberge. Herr erklärt: „Die Mehrwegquote lag 1995 bei 80 Prozent, seither ist sie jedoch stark gesunken – das müssen wir ändern!“ Mit einem Pfandsystem auf Plastikflaschen und einer verpflichtenden Mehrwegquote könne diese Entwicklung umgekehrt werden und ökologisch sinnvolle Mehrweg-Lösungen weiter ausgebaut werden.

Dass die Bundesregierung hier weiter säumig ist, zeigt auch eine aktuelle Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage Julia Herrs durch die Umweltministerin. „Vergangenes Jahr hat Ministerin Gewessler noch groß einen 3-Punkte-Plan gegen die Plastikflut angekündigt, doch noch immer hat das Ministerium kein konkretes Konzept für die Einführung eines sinnvollen Plastikpfandes!“, so Herr. In dem Zusammenhang ist Österreich nun auch mit einem EU-Vertragsverletzungsverfahren konfrontiert, da die Bundesregierung die Frist zur Implementierung des Kreislaufwirtschaftspakets verstreichen hat lassen.

Herr und Czernohorszky abschließend: „Setzen wir Plastikpfand und Mehrwegquote endlich um! Damit verringern wir den Ressourcenverbrauch und können Umwelt und Klima effektiv schützen!“

SERVICE: Fotos der Aktion unter https://we.tl/t-MWqOiFD3SE

(Schluss) lk/bj

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