Wien (OTS/SK) – Jährlich wird mit dem „Transgender Day of Visbility“ am 31. März ein weltweites Zeichen für die Sichtbarkeit und Selbstbestimmung von transidenten Personen gesetzt. Für die sozialdemokratische LGBTIQ-Organisation SoHo ist dieser Tag gerade nach einem Jahr der Corona-Pandemie ein wichtiger Anlass, um auf die vielen Herausforderungen hinzuweisen, vor denen die Transcommunity noch immer steht. „Noch gehören leider Diskriminierung, Ausgrenzung und Pathologisierung zum Alltag vieler Transpersonen. Die meisten Schritte für mehr Gleichstellung und Sichtbarkeit von Geschlechtsidentitäten wurden in den letzten Jahrzehnten von Gerichten und nicht von der Politik umgesetzt. Es ist höchste Zeit für einen mutigen und umfassenden Plan für die Rechte der Transcommunity in Österreich“, betont zu diesem Anlass Dominique Mras, Transsprecherin der SoHo Österreich. Für sie steht in diesem Zusammenhang insbesondere die freie Personenstandswahl im Fokus:
„Nach dem Ende des diskriminierenden Kickl-Erlasses hat der schwarz-grüne Nehammer-Erlass kaum wirkliche Verbesserungen gebracht – noch immer hängen Änderungen des Geschlechtseintrages von medizinischen Gutachten und nicht von der Lebensrealität von Betroffenen ab. Wir sagen: Jeder Mensch muss in dem Geschlecht anerkannt werden, indem er lebt – egal ob männlich, weiblich oder in einem alternativen Geschlechtseintrag!“ ****
Auch für SoHo-Bundesvorsitzenden Mario Lindner steht der heutige Day of Visibility für die lange Liste notwendiger Gleichstellungsschritte für die Transcommunity: „Unsere Gesellschaft macht transidente Personen noch immer unsichtbar und führt damit nicht nur indirekt zu enormem Leid. Die Aufgabe der Politik ist es, für ein selbstbestimmtes Leben für alle Menschen zu sorgen – unabhängig von der Geschlechtsidentität. Und dafür braucht es nicht nur rechtliche Maßnahmen, sondern insbesondere auch eine stärkere Verankerung dieses Themas in Schule und Bildung sowie den Ausbau der medizinischen und psychischen Versorgung für Transpersonen – nicht nur in den Ballungsräumen, sondern in ganz Österreich.“
Gemeinsam fordern Mras und Lindner auch eine Ausweitung des Diskriminierungsschutzes: „Es ist höchste Zeit, dass die Republik alle Menschen vor Diskriminierung im Privatleben schützt. Nach mehr als einem Jahrzehnt der ÖVP-Blockade muss endlich das „Levelling Up“, also die Verankerung der Schutzgründe sexuelle Orientierung, sowie Geschlechtsidentität im Gleichbehandlungsgesetz durchgesetzt werden!“
Seit Herbst 2020 erarbeitet die Sozialdemokratie als erste politische Bewegung in Österreich gemeinsam mit der Zivilgesellschaft ein umfassendes Maßnahmenpaket für die Gleichstellung der Transcommunity. Das Ergebnis wird im April präsentiert. Die für den heutigen 31. März geplante Kundgebung der SoHo zum Transgender Day of Visibility wurde aufgrund der aktuellen Corona-Situation in Wien verschoben. (Schluss) ls
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