Wien (OTS) – „Die Reform der sogenannten Kettenvertragsregelung war seit Jahren überfällig. Die Neuregelung in diesem Bereich, im Zuge der UG-Novelle, ist ein wichtiger Schritt, es ist allerdings möglich, dass vor allem Forscherinnen und Forscher sowie Lehrbeauftragte auf der Strecke bleiben könnten. Wir befürchten, dass der Acht-Jahres-Deckel etwa zu einem de facto lebenslänglichen Berufsverbot an einer Universität führen könnte, wenn es keine gleichzeitige Steigerung bei den unbefristeten Verträgen gibt. Je nach Fachgebiet könnte das sogar dazu führen, dass gewisse Forscherinnen und Forscher dem Standort Österreich komplett abhandenkämen“, so NEOS-Wissenschaftssprecherin Martina Künsberg Sarre im Zuge der heutigen Debatte zur UG-Novelle im Nationalrat.
NEOS haben daher einen Antrag eingebracht, der eine Evaluierung in vorsieht: „Inwiefern diese gut gemeinten Regelungen den befürchteten Brain Drain wirklich aufhalten können, wird sich erst weisen. Daher ist es unumgänglich zu evaluieren, wie sich die Karrierewege von Forscherinnen und Forschern sowie Lehrbeauftragten nach der Reform des Paragraphen 109 verändern werden. Es soll daher eine Evaluierung inklusive Berichtspflicht an den Nationalrat gesetzlich verankert werden. Wir sind deshalb froh, dass sowohl die Regierungsparteien als auch die weiteren Oppositionsparteien dem NEOS-Antrag zugestimmt haben und so eine Evaluierung im Sinne des Forschungsstandorts Österreich stattfinden wird“, sagt die NEOS-Wissenschaftssprecherin.
Grundsätzlich können NEOS dem Gesamtpaket der UG-Novelle aber nicht ihre Zustimmung geben, sagt Künsberg Sarre: „Die geplante Einführung einer Mindestleistung von 16 ECTS-Punkten ist eine Scheinlösung. Wir sind überzeugt, dass es in erster Linie positive Anreize braucht, um die Anfängerinnen und Anfänger ins Studium ,hineinzuholen‘ und keine Überlegungen, wie man sie am schnellsten wieder los wird.“
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