Grüne Wien/Spielmann: Befristung des Winterpaketes für Wohnungslose ist gesundheitspolitisch gefährlich und kontraproduktiv

Wien (OTS) – „Die Entscheidung das Winterpaket für Wohnungslose nur bis Ende Juli zu verlängern ist gesundheitspolitisch gefährlich, sozialpolitisch kontraproduktiv und volkswirtschaftlich fragwürdig“, kritisiert Viktoria Spielmann, Gemeinderätin der Grünen Wien.

„Wir begrüßen, dass die rot-pinke Stadtregierung der Grünen Initiative nun zumindest zum Teil nachkommt. Die Befristung der Verlängerung mit Ende Juli ist aber nicht vorsichtig, sondern kurzsichtig“, so Spielmann. Bereits im Jänner hat Spielmann einen Antrag auf ganzjährige Ausweitung der Unterstützungsmaßnahmen für Wohnungslose, die bisher im Rahmen des Winterpakets zur Verfügung gestellt werden in den Gemeinderat eingebracht. Die Rot-Pinke Stadtregierung hatte das Anliegen zuletzt noch gänzlich abgelehnt.

„Eine Schließung der zusätzlichen Plätze für Wohnungslose ist gesundheitspolitisch brandgefährlich und muss ausgeschlossen werden, bis das Pandemiegeschehen wieder vollständig im Griff ist. Stadtrat Hacker muss dem Fonds Soziales Wien die Mittel zur Verfügung stellen, um die Quartiere ganzjährig offen zu lassen“, fordert Spielmann. Einerseits würden viele Wohnungslose aufgrund von Vorerkrankungen und Gesundheitszustand einer Risikogruppe angehören. Andererseits könne in den Quartieren und Wärmestuben das Infektionsgeschehen unter wohnungslosen Menschen kontrolliert und die Impfkampagne vorangetrieben werden, so die Grüne Gemeinderätin.

Spielmann stellt auch die wirtschaftliche Zweckmäßigkeit einer Schließung für drei Monate in Frage: „Es ist vollkommen unwirtschaftlich die Quartiere zwischen August und Oktober zu schließen. Das bedeutet Personal zu kündigen und zwei Monate später wiederaufzunehmen, vorhandene Quartiere leer stehen zu lassen und Menschen auf die Straße zu schicken.“

Abschließend fordert Spielmann ein generelles Überdenken der saisonalen Beschränkung des Angebots: „Hitze ist ähnlich gefährlich wie Kälte. Wien muss Wohnungslose im Hitzesommer ebenso schützen wie im kalten Winter. Deshalb bleibt der ganzjährige Bedarf an zusätzlichen Plätzen auch über die Pandemie hinaus bestehen.“