Wien (OTS) – Ein neuer Report der Umweltschutzorganisation Greenpeace, „Destruction: Certified – Zertifizierte Zerstörung”, zeigt auf, wie globale monopolartige Zertifikate wie FSC, RTRS und RSPO weltweit die Waldzerstörung und das Artensterben anheizen. Hinter den Zertifizierungssystemen verbirgt sich ein weltumspannendes Milliardengeschäft, das jährlich bis zu siebenstellige Euro-Beträge in die Kassen der Vereine hinter bekannten Namen wie RSPO und FSC spült. Auch bei österreichischen Konzernen wie Agrana, Tante Fanny und Ölz stehen Zertifizierungen hoch im Kurs: Sie nutzen FSC, RSPO und Co. um ihren Produkten ein grünes Mäntelchen anzuziehen.
Doch die Standards von privaten und freiwilligen Zertifizierungen für Rohstoffe wie Holz, Soja und Palmöl sind minimal und werden häufig schlecht umgesetzt und kontrolliert. So hat zwischen 2013 und 2017 eine FSC-zertifizierte Firma in Indonesien mehr als 30.000 Hektar Regenwald gerodet – eine Fläche größer als Graz und Innsbruck zusammen. Auch wird von Zertifikaten in Kauf genommen, dass zertifizierte Unternehmen Rohstoffe von Subfirmen beziehen, die dafür Regenwaldflächen zerstören.
Anstatt sich für starke Gesetze einzusetzen, verfolgen Zertifizierungs-Vereine eine Wachstumsstrategie und lobbyieren in Einzelfällen gezielt gegen gesetzliche Regelungen. Zusätzlich verbietet beispielsweise der RSPO seinen Mitgliedern „Behauptungen aufzustellen, die implizieren, dass die Entfernung von Palmöl aus einem Produkt ein besseres soziales oder ökologisches Nachhaltigkeitsergebnis darstellt als die Verwendung von RSPO-zertifiziertem nachhaltigem Palmöl“.
Bei einem Hintergrundgespräch zum neuen Greenpeace-Report geben Expertinnen von Greenpeace Österreich sowie Greenpeace Africa, ein Wissenschaftler und ein Experte im Kontroll- und Zertifizierungsbereich Europas Einblicke in die Machenschaften globaler Zertifizierungssysteme und deren Auswirkungen auf wertvolle Naturräume und Artenvielfalt. Greenpeace und namhafte VertreterInnen aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft fordern internationale und nationale Gesetze, um weltweite Waldzerstörung zu stoppen und Menschenrechte zu wahren. Gesetzliche Rahmenbedingungen wie ein starkes globales Waldschutzgesetz sind die notwendige Alternative zu privaten Zertifizierungen – die nachgewiesenermaßen weder Natur noch Menschenrechte schützen können.
MedienvertreterInnen sind herzlich eingeladen zum:
Pressegespräch zum neuen Greenpeace-Report „Destruction: Certified -Zertifizierte Zerstörung”
Datum: Mittwoch, 10. März 2021
Zeit: 10:00 Uhr
Ort: Online – via Zoom (bitte um Anmeldung)
Ihre GesprächspartnerInnen sind:
- Ursula Bittner, Wirtschaftsexpertin Greenpeace Österreich
- Irene Wabiwa, International Project Lead Congo Basin, Greenpeace Africa
- Joe Ritt, Experte im Kontroll- und Zertifizierungsbereich in
Europa, Agentur Ritt - Dr. Enrico Partiti, Assistenzprofessor für transnationale Regulierung und Governance an der Universität Tilburg
Das Pressegespräch findet online via Zoom statt. Um teilnehmen zu können, melden Sie sich bitte so bald wie möglich vorab an unter:
julia.karzel@greenpeace.org; +43 (0) 664 61 26 725. Ihnen wird dann ein Link zum Pressegespräch zugeschickt.
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