Wien (OTS) – „Bei der Blutspende gibt es derzeit eine Diskriminierung von schwulen und bisexuellen Männern – ich bin mir meiner Verantwortung bewusst. Bei der Auswahl von BlutspenderInnen soll daher künftig stärker auf das individuelle Risikoverhalten geachtet werden. Deshalb zielen auch unsere Maßnahmen darauf ab, in Zukunft eine Risikoeinschätzung aufgrund von individuellem Verhalten zu treffen. Die Möglichkeiten, die uns zur Qualitätssicherung von Blutprodukten mittlerweile zur Verfügung stehen, sollen so genutzt werden, dass niemand mehr aufgrund von sexueller Identität oder Orientierung diskriminiert wird und ich freue mich, dass bald noch mehr Menschen die Möglichkeit erhalten, durch das Blutspenden einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft zu leisten.“, so Gesundheitsminister Rudi Anschober.
3 Sofortmaßnahmen als erste Schritte zur diskriminierungsfreien Blutspende:
Da in Österreich mittlerweile jede Blutkonserve auf ihre Qualität getestet wird, wird die Rückstellfrist für Männer, die Sex mit Männern haben (MSM) von 12 auf 4 Monate verkürzt. Dies erfolgt unter wissenschaftlicher Anleitung der Blutkommission. Mit den Erkenntnissen soll auf der einen Seite Akzeptanz für die Neuerung geschaffen und die Qualitätssicherung für Blutprodukte entsprechend begleitet werden. Weiters soll festgestellt werden, welche etwaigen Adaptionen, Begleit- oder Unterstützungsmaßnahmen notwendig sind, um eine vollständige Angleichung zu ermöglichen.
Zweitens soll eine nationale Studie zur Erhebung der epidemiologischen Lage betreffend sexuell übertragbaren Erkrankungen, aufbauend auf bereits bestehenden Kohortenstudien, eine zusätzliche wissenschaftliche Basis für die Umsetzung der Gleichstellungsmaßnahmen bei der Blutspende liefern.
Als dritte Maßnahme wird das BMSGPK eine umfassende Gesundheitsfolgenabschätzung veranlassen, mit dem Bestreben die Erhebung von Sexualrisikoverhalten zeitgemäß und nichtdiskriminierend zu gestalten. Dadurch sollen die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen aktualisiert und zusammen mit Stakeholdern erarbeitet werden.
„Durch diese ersten Schritte in Richtung Gleichstellung bei der Blutspende maximieren wir die positiven Auswirkungen auf unser Gesundheitssystem. Gleichzeitig minimieren wir Risiken mit der Aktualisierung der Risikoanalyse beim Blutspenden. Ich freue mich sehr, dass wir die diskriminierungsfreie Blutspende nun angehen und damit auch unser Gesundheitssystem gerechter gestalten“.
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