Wien (OTS) – Anlässlich des Equal Pay Day am kommenden Sonntag fordert AK Präsidentin Renate Anderl ein Durchgreifen bei Lohndiskriminierung: „Sogar wenn man jede strukturelle Benachteiligung von Frauen wegrechnet, ist der Anteil der puren Lohndiskriminierung noch immer erschreckend hoch. Das zeigt die Statistik. Wir brauchen wirksamere Mittel, um Lohndiskriminierung aufzudecken. Darum fordere ich volle Lohntransparenz in den Betrieben.“
Österreich hat einen der höchsten Einkommensunterschiede in der EU – erwerbstätige Frauen sind damit oft wirtschaftlich abhängig von einem Mann. Als Folge niedrigerer Einkommen haben sie auch schwerwiegende Nachteile bei der sozialen Absicherung, insbesondere im Alter und, wie jetzt in der Coronakrise zu sehen, bei Arbeitslosigkeit.
Anderl: „Frauen sind stärker von der Corona-Arbeitslosigkeit betroffen als Männer. Die Frauen, die jetzt arbeitslos geworden sind, hatten im Durchschnitt sowieso schon um 35 Prozent weniger Einkommen als Männer und von diesem niedrigeren Einkommen fällt jetzt nochmal die Hälfte weg!“
Die AK Präsidentin fordert drei Maßnahmen:
„Erstens: Das Arbeitslosengeld muss angehoben werden, die Nettoersatzrate muss von 55 auf 70 Prozent steigen. Zweitens:
Familienarbeit wird noch immer hauptsächlich als Aufgabe der Frauen verstanden. Dabei braucht es ein Dorf, um ein Kind zu erziehen, wie es so schön heißt. Hier muss die Politik deutlich mehr Verantwortung zu übernehmen. Darum fordern wir gemeinsam mit der Wirtschaft eine Milliarde Euro für den Ausbau von Kindergärten und Co. Und dazu mehr Beteiligung von Vätern und eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit. Drittens: Volle Lohntransparenz in den Betrieben.“
GRAFIK Einkommensschere:
https://www.arbeiterkammer.at/einkommensschere
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender. Arbeiterkammer Wien