Greenpeace-Marktcheck zu Kaffee: Nur fünf Prozent empfehlenswert

Wien (OTS) – Der Greenpeace-Marktcheck hat sich im Februar die Kaffee-Produkte der Supermärkte unter die Lupe genommen. Bis zu 270 verschiedene Artikel finden sich in den Regalen der größeren Handelsketten. Doch das Angebot an fairem Bio-Kaffee ohne aufwändiger Verpackung ist mit fünf Prozent verschwindend gering. Umweltschädliche Kapseln, Pads und Tabs machen mittlerweile mehr als die Hälfte aller Produkte aus. Platz 1 beim Greenpeace-Marktcheck belegt Interspar dank einer kleinen aber feinen Auswahl an Bio-Kaffee mit Fairtrade-Zertifizierung.

„Die Auswahl an Kaffee in den Supermärkten ist schier unüberschaubar. Aber empfehlenswerte Bio-Produkte, die fair produziert sind und ohne Kapseln, Pads und Tabs auskommen, muss man mit der Lupe suchen“, sagt Lisa Panhuber, Konsumexpertin bei Greenpeace in Österreich. Rund 70 bis 270 Produkte sind in den Supermärkten erhältlich. Aber im Schnitt sind nur fünf Prozent des Kaffees laut Greenpeace empfehlenswert: Das ist Bio-Kaffee mit Fairtrade-Zertifizierung, der nicht einzeln verpackt ist. Angeboten wird er meist unter der Eigenmarke der Supermärkte oder von der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit “EZA”.

Mehr als die Hälfte des Kaffees wird jedoch in umweltschädlichen Kapseln, Tabs und Pads verpackt. Hier hat sich der Negativtrend in den letzten Jahren sogar verschärft. Waren es nach einer Untersuchung des Greenpeace-Marktchecks im Jahr 2018 noch 50 Prozent, so sind es heute bereit 53 Prozent. Das lässt die Müllberge weiter wachsen. Gerade Kapseln aus Aluminium sieht Greenpeace kritisch, denn die Herstellung von Aluminium ist besonders umweltschädlich. Es braucht viel Energie und Rohstoffe sowie unglaubliche Mengen an Natronlauge, um Aluminium zu gewinnen. Zurück bleiben hochgiftige Abfallprodukte und zerstörte Regenwälder wie etwa in Brasilien. Das steht in keinem Verhältnis zur Verwendung als Wegwerf-Verpackung.

Der Heißhunger auf Kaffee nimmt jedoch weltweit zu: Die Produktionsmengen müssten bis zum Jahr 2050 verdreifacht werden, um die prognostizierte Nachfrage zu erfüllen. Hier ist die Wahl des Kaffees entscheiden. Bio-Kaffee, der auch fair hergestellt wird, trägt dazu bei Regenwaldzerstörung und menschenunwürdige Arbeitsbedingungen möglichst zu vermeiden. „Kaffee ist ein wertvolles Gut. Die zerstörerischen Produktionsbedingungen, die aktuell dominieren, müssen gestoppt werden. Dafür braucht es strenge Gesetze die Regenwaldrodung und Menschenrechtsverletzungen beenden. Wahren Genuss bietet Bio-Kaffee mit sozialer, unabhängiger Zertifizierung von Fairtrade“, so Panhuber.

● Alle Unterlagen zum Marktcheck “Kaffee” unter:
https://cutt.ly/Ekiz672

● Bildmaterial: https://cutt.ly/Mkixypi
Fotomaterial steht unter Angabe der Credits für die redaktionelle Nutzung kostenlos zur Verfügung: © Mitja Kobal / Greenpeace

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