Wien (OTS) – Grundsätzlich positiv reagiert NEOS-Gesundheitssprecher Gerald Loacker auf die heute angekündigten Testmöglichkeiten in Betrieben. „Wir begrüßen, dass eine lange NEOS-Forderung nun endlich umgesetzt wird. Je mehr Möglichkeiten es gibt, sich testen zu lassen, desto besser.“ Dennoch liege der Teufel wie so oft im Detail. „Ab kommendem Montag beginnen die ersten vorsichtigen Öffnungsschritte. Mit den Tests in die Breite geht die Bundesregierung allerdings erst eine Woche später. Wieder einmal hat sie hier geschlafen und den Lockdown nicht genutzt, um sich rechtzeitig um gute Konzepte zu kümmern“, so die Kritik des NEOS-Gesundheitssprechers.
Es sei außerdem nicht ganz schlüssig, warum die Regierung auf einen Kostenersatz setzt statt die Tests im großen Stil selbst einzukaufen und den Unternehmen einfach direkt zur Verfügung zu stellen: „Bei einem durchschnittlichen Preis von 6 Euro pro Test würde es der Republik und damit den Steuerzahlern sehr viel günstiger kommen, würde die Regierung einfach genügend Tests ausliefern.“ Dafür bräuchte es allerdings eine ordentliche Logistik, die garantiert, dass die Tests auch rasch bei den Betrieben ankommen.
Überdies sei weiterhin unklar, wer nun eine Bestätigung ausstellen dürfe: „Gilt nun der Test in der Schule auch als ,Eintrittstest‘ oder nicht? Hier gibt die Verordnung null Rechtssicherheit, da in dieser lediglich von ,befugten Stellen‘ die Rede ist. Darunter kann sich niemand etwas vorstellen. Hier muss Gesundheitsminister Anschober konkreter werden.“ Dabei sei es wichtig, so Loacker, dass auch freiberufliche Pflegekräfte die Schnelltests durchführen und bescheinigen dürfen. „Es ist widersinnig, wenn die Bundesregierung jetzt zwar endlich neben den Ärzten auch den Apothekern und Sanitätern und nun auch den Lehrern gestattet, Tests zu machen beziehungsweise zu beaufsichtigen, die rund 3.000 selbstständigen Pfleger und Pflegerinnen genau das aber weiterhin nicht dürfen.“
Teststraßen in jeder Bezirkshauptstadt, Immune ausnehmen
Der Friseurbesuch, so Loacker, dürfe jedenfalls nicht am schwer erreichbaren Test scheitern. „Wenn wir wollen, dass die Wirtschaft wieder anspringt, müssen wir das ,Eintrittstesten’ sehr viel unkomplizierter gestalten, als das jetzt der Fall ist. Und vor allem ab dem Zeitpunkt für die breite Masse anbieten, ab dem auch geöffnet wird und nicht erst eine Woche später.“ NEOS fordern daher zusätzliche Teststraßen in den Bundesländern – zumindest eine für jede Bezirkshauptstadt –, um so der Bevölkerung mehr und auch regelmäßige Testmöglichkeiten zu eröffnen.
Und nicht zuletzt, so Loacker, müssten alle, die die Krankheit bereits hatten oder das seltene Glück haben, schon geimpft zu sein, vom „Eintrittstesten“ ausgenommen sein. „Die Menschen müssen ab Montag beispielsweise beim Friseur ja trotz negativen Tests Masken tragen. Beides – Test UND Maske – wäre bei bereits Immunen wirklich völlig überschießend.“
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