Wien (OTS) – Der Beschluss in Deutschland, nach dem Aufsichtsrat auch eine Quotenregelung für den Vorstand einzuführen, hat eine heftige Debatte zur Frauenquote in Spitzenpositionen ausgelöst. In den sozialen Netzwerken wurde daraufhin die Initiative #ReframingQuotenfrau ins Leben gerufen, um den Begriff nachhaltig positiv zu besetzen. „Gerade in der aktuellen Krise hat sich gezeigt, was Frauen leisten und dass sie es sind, die das System am Laufen halten. Umso wichtiger ist es gerade jetzt, dass mehr Frauen ins Management kommen. Denn sie führen Unternehmen nachhaltiger und können die Probleme und Sorgen der in vielen Unternehmen großteils weiblichen Belegschaft besser nachvollziehen“, begründet AK Präsidentin Renate Anderl die Unterstützung der Initiative.
Die Corona-Pandemie hat neben den gesundheitlichen Folgen auch schwere wirtschaftliche und psychische Konsequenzen: Angst um den Arbeitsplatz, hohe Arbeitslosigkeit, belastende Arbeitsbedingungen für SystemerhalterInnen und über Gebühr belastete Mütter, die neben Erwerbstätigkeit auch noch Kinderbetreuung und Homeschooling stemmen müssen. „Natürlich stellt sich angesichts dieser massiven Probleme die Frage, ob die Quote jetzt wirklich wichtig ist. Dazu sage ich als AK Präsidentin ganz klar ja, denn Gleichbehandlung und Chancengleichheit für Frauen und Männer dürfen in der Krise nicht vergessen werden“, sagt Anderl. Weiters weist die AK Präsidentin darauf hin, dass „auf der Top-Ebene entschieden wird, ob den SystemerhalterInnen nur zugeklatscht wird, oder ob sich ihre Arbeitsbedingungen und ihre Bezahlung verbessern. Und daher müssen mehr Frauen in die Chefetagen einziehen“, fordert die AK Präsidentin.
Dass die Quote das Mittel der Wahl ist, zeigt der seit mehr als zehn Jahren von der AK erstellte FrauenManagementReport. Jahrelang gab es auf der Top-Ebene keine Verbesserung, Frauen waren sowohl in den Aufsichtsräten und erst recht in den Vorständen nur mit der Lupe zu finden. Erst mit Einführung der 30-Prozent-Quote für den Aufsichtsrat kam Bewegung in diese Entscheidungsgremien. Unternehmen, für die dieses Gesetz zum Tragen kommt, kommen mittlerweile auf einen Anteil von 32 Prozent.
„Der nächste Schritt ist in logischer Folge daher die Quote für den Vorstand. Was Deutschland vormacht, muss Österreich jetzt nachmachen. Denn dass mit Freiwilligkeit nichts zu erreichen ist, davon können wir Frauen ein Lied singen“, so Anderl.
Die AK unterstützt daher die vom Frauennetzwerk Medien nach Österreich gebrachte Initiative #ReframingQuotenfrau. Ab 1. Februar werden daher auf dem Twitter Account der AK www.twitter.com/Arbeiterkammer Frauen aus Wirtschaft und Wissenschaft ihr Statement abgeben. „Unser Ziel muss sein: Gleichberechtigung auf allen Ebene und ganz viele stolze Quotenfrauen“, so die AK Präsidentin abschließend.
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