Wien (OTS) – „Wie das Nachrichtenmagazin Profil in seiner jüngsten Ausgabe berichtet, war Wirecard höchst großzügig in der finanziellen Unterstützung politischer Günstlinge. So weiß der Profil-Journalist Michael Nikbakhsh etwa zu berichten, dass der ehemalige Kabinettchef von Ernst Strasser, Christoph Ulmer, pro Monat 25.000 Euro für bloße Social-Media-Beobachtung bekam. Damit scheint jedenfalls bewiesen zu sein, dass die gute Zusammenarbeit von Wirecard mit ÖVP-Granden weit länger bestanden haben muss, als anhand der jüngsten Festnahmen aus ÖVP-Kreisen insinuiert worden ist. Alleine die Frage der nachrichtendienstlichen Überprüfung von Pornoseiten im Internet war ja am Beginn der Tätigkeit von Wirecard ein höchst einbringliches Geschäft. Dabei sprechen wir jedoch von den beginnenden 2000er Jahren. Was also hat Wirecard danach für die ÖVP bzw. die ÖVP für Wirecard alles gemacht?“, fragte heute der Fraktionsführer der FPÖ im Ibiza-Untersuchungsausschuss, NAbg. Christian Hafenecker in einer Reaktion.
Ulmer, dessen Rolle ja auch bei der Blaulichtfunkvergabe höchst zweifelhaft gewesen sei, wäre gut beraten, seine Rolle transparent und offen darzulegen. Er war just zu jenem Zeitpunkt für Ernst Strasser tätig, als das BVT gegründet wurde. Nachdem er 2004 aus dem Kabinett des Bundesministers ausschied, ging er nach London zur HSBC Bank und 2005 zum Investmentunternehmen Vienna Capital Partners (VCP), das später auch seinen ehemaligen Vorgesetzten Mag. Ernst Strasser aufnahm. In dieser Funktion waren beide am 15. Juni 2005 auch an der Vorbereitung des Börsegangs der Hypo-Alpe-Adria beteiligt, wobei die HSBC die Betreuung dieses Pre-IPO übernahm und die Vienna Capital Partners für das Lead Management verantwortlich waren – bezeichnenderweise in der damaligen Finanzoase Luxemburg“, so Hafenecker.
„Wirecard und ÖVP“ klinge jedenfalls nach einer echten Erfolgsgeschichte. „Da gibt es eindeutige Kontakte des vormaligen Vizekanzlers Spindelegger und seines ehemaligen Kabinettchefs Johannes K. zu Wirecard, der vormalige Strasser-Kabinettchef Christoph Ulmer bezieht pro Monat 25.000 Euro für Social-Media Betreuung, der vormalige Innenminister und nunmehrige Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka champagnisiert in Moskau mit Jan Marsalek – und Markus Braun, der Vorstandsvorsitzende der Wirecard, spendet für den Wahlkampf von Sebastian Kurz offiziell zumindest 70.000 Euro und sitzt bis unmittelbar vor seiner Verhaftung in der „Stabstelle für Strategie, Analyse und Planung“ (auch Think Austria genannt). Welche Beweise braucht es eigentlich noch, um die ÖVP als politischen Arm der kriminellen Wirecard-Clique bezeichnen zu dürfen?“, stellte Hafenecker die unbeantwortete Frage in den Raum.
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