Wien (OTS) – Mit über 140.000 Unterschriften geht das Volksbegehren „Ethik für ALLE“ heute in den Endspurt, der Coup ist aber jetzt schon fix: das von der Türkis-Grünen Regierung forcierte Modell eines diskriminierenden Ethikunterrichtes als Pflichtfach ausschließlich für Religionsverweigerer kommt zunehmend ins Wanken. „Vor einem halben Jahr hat eine große, repräsentative Umfrage belegt, dass mehr als 70% der ÖsterreicherInnen einen gemeinsamen Ethikunterricht für ALLE SchülerInnen – also ungeachtet ihrer Herkunft oder konfessionellen Zugehörigkeit – bevorzugen. Der bisherige Erfolg des Volksbegehrens ‚Ethik für ALLE‘, der entgegen aller Erwartungen erzielt werden konnte, ist nicht nur eine überwältigende positive Überraschung für die InitiatorInnen, er untermauert nun auch diese Zahlen“, sagt Volksbegehren-Sprecher Eytan Reif. Für Reif ist somit das kürzlich beschlossene Türkis-Grüne diskriminierende Ethikunterrichtsmodell „parteipolitisch vielleicht mehrheitsfähig, gesellschaftlich jedoch endgültig nicht legitimiert“.
Indessen werden, vor dem Hintergrund des Volksbegehrens, Risse innerhalb der Grünen Partei sichtbar. So wurde erst kürzlich bekannt, dass Stephanie Jicha, Bildungssprecherin der Tiroler Grünen, das Volksbegehren „Ethik für ALLE“ entgegen der Parteilinie unterstützt. „Keine Parlamentspartei hat die Forderung nach einer gemeinsamen und nichtdiskriminierenden Wertevermittlung in Österreichs Schulen so lange und so konsequent vertreten wie die Grünen. Mit dem Eintritt in die Koalition kam jedoch der Schwenk und nun unterstütz die Bundespartei das von ÖVP, FPÖ und Kirche vertretene Modell einer konfessionellen – und somit auch ethnischen – Segregation in der Klasse. Fast täglich höre ich von Grünen AktivistInnen, wie wenig Verständnis sie für die Kehrtwende ihrer Partei in dieser zentralen Frage haben. Ich bedanke mich jedenfalls herzlich bei Frau Jicha für ihre couragierte Haltung“, so Reif.
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