Wien (OTS) – „Es ist unerträglich, wie oft Kinder und Familien in den letzten Wochen zum Spielball der Politik wurden“, ärgert sich Christian Oxonitsch, Bundesvorsitzender der Österreichischen Kinderfreunde. Konkret spricht er damit die erneute Verschiebung der Schulöffnungen durch Bildungsminister Faßmann an. „Wenn es um ihre Wünsche und Bedürfnisse geht, heißt es für Kinder in dieser Pandemie fast ausschließlich ‚bitte warten‘. Gleichzeitig wird der Druck auf sie mit Noten und Abschlussprüfungen weiter aufrecht erhalten“, so Oxonitsch. Hier müsse im Sinne der Kinder gehandelt und die Leistungsbeurteilung im laufenden Schuljahr überdacht werden.
Sollten die Schulen aufgrund der drohenden Verschärfung durch Mutationen länger geschlossen bleiben, sei hier eine klare und ehrliche Kommunikation notwendig: „Kinder, Eltern und auch Lehrer/innen haben es verdient, dass man ihnen die Wahrheit sagt und erklärt, anhand welcher Kriterien welche Entscheidungen getroffen werden“, fordert auch Daniel Bohmann, Bundesgeschäftsführer der Österreichischen Kinderfreunde. Wenn der Lockdown verlängert wird, sei es aber jedenfalls notwendig, Kindern und Jugendlichen ein Mindestmaß an sozialen Kontakten zu ermöglichen: „Kinder brauchen ihre Freundinnen und Freunde wie einen Bissen Brot. Auch wenn es nur im Freien und mit einer begrenzten Anzahl möglich ist, brauchen sie eine Möglichkeit, sie zu treffen und dürfen keinesfalls weiter isoliert werden“, so Bohmann.
Es sei inzwischen in mehreren Studien nachgewiesen, wie negativ sich soziale Isolation der Kinder und der damit verbundene Druck auf ihre Psyche auswirke. Die Kinderfreunde fordern daher eine öffentliche Debatte über eine „Entschädigung“ der Kinder: „Es war diskussionslos klar, dass die Bundesregierung die entstandenen Schäden bei Firmen, Vereinen und Unternehmer/innen ersetzt. Das ist auch bei den Kindern notwendig: Es braucht ein Rettungspaket, um die entstandenen Schäden bei Kindern – sei es bei der psychischen Gesundheit oder im Bildungsbereich – so gut es geht wieder gut zu machen. Denkbar wären hier Gutscheine für Urlaubs-, Sport- oder Kulturangebote sowie die Sicherstellung einer breiten Angebotspalette im freizeitpädagogischen Bereich“, so Oxonitsch abschließend.
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