Wien (OTS) – „Die Wiener Banken und Sparkassen sind ein großer Arbeitgeber. Sie beschäftigen 25.000 Mitarbeiter, 51 Prozent davon sind Frauen. Und sie sind ein wichtiger Lehrlingsausbilder mit wachsendem Lehrlingsaufkommen“, wie Erwin Hameseder, Obmann der Sparte Bank und Versicherung der Wirtschaftskammer Wien, betont: „Im Vorjahr konnten wir dank unserer Lehrlingskampagne einen neuen Rekord an Bewerbern erzielen, damit einher gingen auch die Lehrlingszahlen nach oben. Und auch in diesem Jahr wollen die Institute die Zahl der Lehrlinge nochmals steigern.“
Mit den durch die Digitalisierung angestoßenen Veränderungen in der Bank- und Versicherungsbranche haben sich auch die Berufsbilder der Bank- und Versicherungskaufleute in den letzten Jahren stark verändert: Die Berufe sind flexibler, ortsunabhängiger und kommunikativer geworden.
Deshalb werden die neuen Lehrlinge zu anderen Mitarbeitern ausgebildet als vor 20 Jahren. Denn Bankkaufleute – und in gleichem Ausmaß auch die Mitarbeiter von Versicherungen – müssen heute neue Anforderungen erfüllen. Sie müssen flexibler, mobiler und innovativer sein, denn die klassischen Bankarbeitszeiten gibt es nicht mehr. Hameseder: „Wir müssen heutzutage immer für unsere Kunden da sein – ganz egal, ob sie uns über Telefon und E-Mail bequem von zu Hause erreichen wollen oder eben persönlich in den Filialen.“
Die Werbekampagne für die Lehrlingssuche
Um diesen neuen Typus von Bank- und Versicherungsmitarbeiter anzusprechen, hat die Sparte Bank und Versicherung der Wirtschaftskammer Wien jetzt gemeinsam mit ihren Mitgliedern eine eigene Werbekampagne gestartet, deren Ziel es ist, eben diese neuen Mitarbeiter zu finden.
„Das Herzstück unserer Kampagne ist eine Potenzialanalyse, in der die interessierten Bewerber überprüfen können, ob ihre Vorstellungen mit denen des tatsächlichen Berufs zusammenpassen“, erklärt Franz Stiglitz, Bildungsbeauftragter der Sparte Bank und Versicherung in der Wirtschaftskammer Wien. Und ergänzt: „Angesprochen werden sollen nicht nur die klassischen Lehranfänger, sondern auch Maturanten oder Studienabbrecher, denn auch für sie bildet eine Lehre bei uns eine große Karrierechance.“
Zentrale Anlaufstelle der Lehrlingskampagne sind die beiden Homepages, die auch den Start in die Karriere bei Banken und Versicherungen bilden: der Self-Check online auf [www.bankenlehre.at] (http://www.bankenlehre.at) und [www.versicherungslehre.at] (http://www.versicherungslehre.at) zeigt den Bewerbern ihr Potenzial für die Branche auf. Die Kampagne läuft größtenteils online, dazu werden Out-of-home-Sujets platziert und eigene Promotions in Schulen gestartet. Vermittelt werden die Botschaften durch zwei trendige Jugendliche, die mit „Meine Lehre. Die sicherste Bank!“ bzw. „Meine Lehre. Die beste Versicherung!“ um potenzielle Bewerber buhlen.
Wiener Lehrlingszahlen blieben trotz Corona stabil
Mit Jahresende 2020 wurden in den Wiener Bank- und Versicherungsbetrieben insgesamt 366 Lehrlinge ausgebildet – um 20 Lehrlinge oder 5,8 Prozent mehr als Ende Dezember 2019. Auch in der Industrie, im Gewerbe und Handwerk sowie im Handel gab es mehr Nachwuchskräfte als ein Jahr davor. Insgesamt lag die Zahl der Lehrlinge in Wien Ende Dezember bei 17.365, das ist ein Plus von 1,2 Prozent im Jahresabstand. Davon entfielen 13.810 Lehrlinge auf Ausbildungsbetriebe der gewerblichen Wirtschaft, ein Plus von 0,6 Prozent. Trotz der wirtschaftlich schwierigen Situation ist es in Wien also gelungen, die Lehrlingszahlen im Corona-Jahr stabil zu halten.
Ein Blick auf die Lehranfänger zeigt allerdings, dass die Pandemie vor allem im Tourismus- und Freizeitsektor Spuren hinterlassen hat. Dort konnten diesen Herbst mit 265 Nachwuchskräften nur halb so viele eine Ausbildung beginnen als im Jahr davor. Nur in der Industrie sowie bei Banken und Versicherungen war die Zahl der Lehranfänger gleich hoch oder höher wie im Jahr davor. Unterm Strich gab es mit 5.971 Lehrlingen im ersten Lehrjahr zu Jahresende dennoch ein Plus von 7,6 Prozent. Zurückzuführen ist das in erster Linie auf die überbetriebliche Ausbildungsschiene, wo sich nicht nur die Erhöhung der Zahl der Ausbildungsplätze, sondern vor allem eine Umstellung bei der Vertragserfassung auswirkt.
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