Lage am NÖ Arbeitsmarkt weiterhin herausfordernd

St. Pölten (OTS/NLK) – Die Auswirkungen der Coronavirus-Krise zeigen sich zwar weiterhin am niederösterreichischen Arbeitsmarkt, dennoch steigt die Arbeitslosigkeit im zweiten Halbjahr weniger stark an als noch im Frühjahr. Seit dem Höhepunkt der Corona-Krise im April sank die Arbeitslosigkeit in Niederösterreich bis Oktober kontinuierlich. Im Dezember liegt die Zahl der Arbeitslosen aber überwiegend aus saisonalen Gründen höher als im Vormonat; und zwar mit 71.336 um 11.754 (oder 19,7%) höher als im November und um 10.697 bzw. 17,6% höher als im Dezember 2019. „Das ist seit dem Höchststand im April der geringste Anstieg im abgelaufenen Jahr. Unser Ziel ist es, gemeinsam mit den Sozialpartnern und dem AMS die Arbeitsplätze in Niederösterreich zu sichern und den Menschen bestmöglich bei Weiterbildung und Qualifizierung zu unterstützen. Dafür haben wir gemeinsam mit dem AMS ein 69 Millionen Euro Paket an Maßnahmen geschnürt“, so der für den Arbeitsmarkt zuständige Landesrat Martin Eichtinger.

„Mit den Lockerungen im Sommer hat die Erholung der Wirtschaft an Fahrt gewonnen. Die neuerlichen Einschränkungen bremsen den Erholungsprozess deutlich und wirken sich unmittelbar auf den Arbeitsmarkt aus. Trotzdem ist es gelungen, den Anstieg der Arbeitslosigkeit Ende Dezember österreichweit am geringsten von allen Bundesländern zu halten. Wir verzeichnen auch bei den Älteren (50plus) und bei den arbeitslosen AusländerInnen zur Zeit den geringsten Anstieg,“ erklärt Sven Hergovich, Landesgeschäftsführer des AMS NÖ. „Das bedeutet auch, dass wir in Niederösterreich im Jahr 2020 mit einem Plus von 28% (Ö:+35,9%) den geringsten Zuwachs an Jobsuchenden aller Bundesländer hatten“, so Hergovich weiter.

Rechnet man die Schulungsteilnehmer dazu, waren in Niederösterreich im Dezember gegenüber dem Vorjahresmonat mit 78.662 um 10.332 oder 15,1% mehr Personen beim AMS NÖ registriert.

„Gerade jetzt ist es wichtig, auf Umschulung und Weiterbildung zu setzen. Weiterbildung ist das beste Investment. Mit unserer NÖ Arbeitsmarktstrategie 2021 bis 2027 haben wir auch eine langfristige Strategie erarbeitet. Diese Strategie hat drei Stoßrichtungen:
Qualifizierung stärken, Kompetenzorientierung nachhaltig und flächendeckend etablieren und Hilfe beim Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt“, so Eichtinger.

Nach Altersgruppen gab es bei den Personen im Haupterwerbsalter (25-49 Jahre) Ende Dezember im Jahresvergleich einen Anstieg um 19,7% und bei den Älteren (50plus) einen Anstieg von 15,4%. Den geringsten Anstieg gab es bei den Jugendlichen (15,0% od. 875). Auffallend ist der höhere Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr bei den Frauen (+22,3%), während er bei den Männern „nur“ 14,4% beträgt.

Nach Branchen gab es die stärksten Zuwächse gegenüber dem Vorjahr sowohl in der Beherbergung und Gastronomie (+2.162) und im Handel (+2.161), im Bereich Gebäudebetreuung und der Arbeitskräfteüberlassung (insgesamt +1.406) sowie in der Warenherstellung (+941). Bei Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft (+2.608 oder +18,5% auf 16.687) stieg die Arbeitslosigkeit Ende Dezember (relativ) stärker an als bei Inländer (+8.089 oder +17,4% auf 54.649).

Gegenüber dem Vorjahr stieg die Arbeitslosigkeit nach wie vor in allen NÖ Bezirken. Am deutlichsten ist die Zunahme in Waidhofen/Ybbs (+32,4%), in Mödling (+27,0%) und in Schwechat (+25,0%); hingegen am niedrigsten in Gmünd (+9,2%) bzw. in Zwettl (+9,6%).

Die weiterhin angespannte Situation am niederösterreichischen Arbeitsmarkt bleibt auch am Stellenmarkt bestehen: Die niederösterreichischen Betriebe haben dem AMS NÖ im Dezember mit knapp 3.100 freie Stellen um ein Fünftel weniger offene Stellen zur Besetzung gemeldet als im Vorjahr (-797)

Weitere Informationen: Büro LR Eichtinger, Mag. Markus Habermann, Telefon 02742/9005-12361, E-Mail markus.habermann@noel.gv.at

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