ÖVP-Thaler: „Ohne Bahn-Reform keine Verlagerung auf die Schiene“

Brüssel (OTS) – „Europa muss sich entscheiden: Bewältigen wir die Verkehrswende mit dem Schlüsselfaktor Eisenbahn gemeinsam oder bleibt es bei 25 verschiedenen, nationalstaatlichen Eisenbahninseln, welche den wesentlichen Faktoren Leistbarkeit, Effizienz und Pünktlichkeit schaden. Die nächsten fünf Jahre entscheiden, ob die Schiene ihren Beitrag zum Green Deal leisten kann. Die dringend notwendige Wende hin zu einem funktionalen, einheitlichen europäischen Eisenbahnraum wollen wir im Europäischen Jahr der Schiene 2021 einleiten“, sagt die ÖVP-Europaabgeordnete Barbara Thaler, stellvertretende Verkehrssprecherin der Europäischen Volkspartei (EVP) im Europaparlament, zur heutigen Abstimmung über das Europäische Jahr der Schiene 2021 im Verkehrsausschuss des Europaparlaments.

„Wir brauchen nicht nur massive Investitionen in die Schieneninfrastruktur, sondern vor allem eine tief greifende Reform des Eisenbahnsektors. Über Jahrzehnte künstlich geschaffene Hürden beim grenzüberschreitenden Verkehr müssen radikal abgebaut werden, damit endlich echter Wettbewerb möglich ist. Nur so können wir mehr Menschen und Güter von der Straße auf die Schiene bringen und den Verkehr in Europa effizienter und leistbarer machen. Das brauchen wir auch, um die Früchte der gewaltigen Infrastrukturinvestitionen der letzten Jahrzehnte zu ernten“, sagt Thaler.

„Ein gemeinsamer finanzieller Kraftakt ist notwendig: Um sämtliche transeuropäischen Verkehrsnetze wie vereinbart bis 2030 zu vollenden, wären um die 500 Milliarden Euro an Investitionen nötig. Damit wir diese Lücke sukzessive immer mehr schließen und vor allem die Schienenfrachtkorridore massiv verbessern, sollen die Mitgliedsstaaten die Mittel aus dem Aufbaufonds nutzen. Dazu gehört insbesondere auch der Ausbau des gemeinsamen Europäischen Signal- und Zugleitsystems ERTMS“, sagt Thaler, die das Gesetz dazu für die EVP im Verhandlungsteam des Europaparlaments mitverhandelte.

„Hürden wie Spracherfordernisse für Lokführer, langwierige Bremstests bei jedem Grenzübertritt und nicht abstimmte Slots müssen endlich der Vergangenheit angehören. Reibungsloser, grenzüberschreitender Verkehr ist im Flugverkehr und auf der Straße seit Jahrzehnten selbstverständlich und muss jetzt auch im Schienenverkehr Standard werden. Schengen darf nicht nur auf der Straße und in der Luft gelten. Allein die Einführung von Englisch als allgemeiner zweiter Sprache im Europäischen Eisenbahnsektor wäre ein Riesenschritt zu mehr Wettbewerbsfähigkeit“, sagt Thaler. „Bereits beschlossen haben wir, dass die Bahnunternehmen ihre Daten an unabhängige Preisvergleichsplattformen liefern müssen, um den Kundinnen und Kunden erstmals die Möglichkeit zu geben, tatsächlich die für sie besten und günstigsten Bahnverbindung herauszusuchen. Somit wird Wettbewerb erstmals auch sichtbar und gute Angebote belohnt.“ (Schluss)

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