Was bedeutet Leadership in der Transformation zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft?

Wien (OTS) – Unternehmen müssen sich vorbereiten, um auf neue Risiken und Chancen rasch zu reagieren, die sich aus dem Klimawandel sowie Markt- und regulatorischen Entwicklungen ergeben. Mit der Umsetzung nationaler Vorgaben zur Beschleunigung des Übergangs zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft stehen Unternehmen und ihre Vorstände im Mittelpunkt dieses Wandels. respACT – Österreichs führende Unternehmensplattform für nachhaltiges Wirtschaften hat ExpertInnen zum Thema in den virtuellen Raum geladen.

Wie kann der Wiederaufbau der Wirtschaft nach dem Abklingen der Pandemie möglichst nachhaltig gelingen und welche Rolle spielt Leadership dabei? Cynthia Zimmermann, Sektionschefin im Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort, stellt in ihren Begrüßungsworten fest: „Eine verantwortungsvolle, nachhaltige Unternehmensführung ist Grundlage für ehrliches Wachstum und fairen Wohlstand für alle. So wie wir Impfungen gegen das Virus brauchen, sind es besonders smarte Innovationen und Digitalisierung, die uns als Beschleuniger eines wirtschaftlichen Aufschwungs raus aus der Krise helfen werden.“ Bei der Schaffung resilienter, globaler Lieferketten seien Digitalisierung und die Grundsätze nachhaltiger, verantwortungsvoller Unternehmensführung wichtige Hebel.

Unternehmen, die verantwortungsvolles Handeln in ihrer DNA tragen sowie Führungskompetenz, zeigen sich in Krisen weniger anfällig – davon ist Peter Giffinger, CEO Austria bei Saint-Gobain überzeugt:
„Damit nachhaltiges und verantwortungsvolles Handeln mit wirtschaftlichem Erfolg in Einklang steht, braucht es das volle Commitment aller MitarbeiterInnen.“ Für den respACT-Präsidenten ist gerade auch der Austausch über Unternehmens- und Branchengrenzen hinaus sehr anregend und inspirierend.

Hauke Engel, Partner bei McKinsey & Company und einer der AutorInnen von McKinseys jüngstem Bericht ‘Climate risk and response:
Physical hazards and socioeconomic impacts’ (2020), hat in seiner Key Note eindrucksvoll dargelegt, dass Klimarisiken immer auch Geschäftsrisiken sind. COVID-19 habe gezeigt, wie schnell sich globale Risiken vervielfältigen und ausbreiten können. Die Kosten solcher Risiken seien zu hoch, um sie außer Acht zu lassen. „In Zeiten des Klimawandels, wo die verlässlichste Konstante die stete Veränderung ist, wird Vorstellungskraft wichtiger sein als Heuristiken und Erfahrungswerte“, ist Engel überzeugt.

Für IBM-Generaldirektorin Patricia Neumann hat sich das große Versprechen der Digitalisierung in der COVID-19 Krise als haltbar erwiesen. Sie ist zuversichtlich, dass digitale Technologien die Resilienz von Unternehmen in der Post-Corona-Zeit verbessern können. „Durch die Technologie sind nicht nur neue Geschäftsmodelle möglich, auch bestehende Herausforderungen sind dann zu meistern, wenn wir Technologie zum Einsatz bringen.“ Technologie könne auch die Erreichung der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs) maßgeblich unterstützen, ist Neumann überzeugt. „Wir glauben ganz fest daran, dass in den 5 Jahren neue Materialien, oder eine neuartige Verwendung bestehender Materialien dazu beitragen werden, die globalen Herausforderungen zu bewältigen.“ Technologie könne wie ein roter Faden zwischen Resilienz, Innovation und Nachhaltigkeit gesponnen werden. Das aber immer in Verknüpfung mit dem Menschen.

„Die Corona-Pandemie darf kein Vorwand sein, den Klimaschutz unter den Tisch fallen zu lassen“ gibt Angelika Sommer-Hemetsberger, Mitglied des Vorstands der OeKB, zu bedenken. „Wir müssen beide Herausforderungen im Sinne einer ‚Green Recovery‘ gemeinsam bewältigen.“ Das erfordere ein Umdenken in Führungsetagen, denn ‚Führen unter Unsicherheit‘ sei angesagt. „Damit müssen Ereignisse wie die Corona-Pandemie und der Klimawandel zwingend in der unternehmerischen Strategieentwicklung mitgedacht werden und sie müssen selbstverständlicher Teil neuer Risikomodelle werden“, so Sommer-Hemetsberger weiter.

Unter fachkundiger Moderation des Publizisten und Nachhaltigkeitsexperte Fred Luks spannte sich die anschließende Publikumsdiskussion von Leadership als (Aus-)Bildungsinhalt über Pluralität im Unternehmen, Finanzierungshilfen in Krisenzeiten, dem Sinn von CEO-Aktivismus bis hin zur Ausgestaltung nachhaltiger, globaler Lieferketten.

Über die Veranstaltung

Der CEO-Talk ist eine Veranstaltung des respACT-Arbeitskreises C mit dem Ziel, CEOs und Führungskräfte zum Austausch mit ExpertInnen zu bewegen. Der Arbeitskreis ist Teil des partizipativen, ergebnisorientierten respACT #ThinkTank und wird vom Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort gefördert.

Über respACT

respACT – austrian business council for sustainable development ist Österreichs führende Unternehmensplattform zu Corporate Social Responsibility (CSR) und Nachhaltiger Entwicklung. Der Verein unterstützt seine mehr als 300 Mitgliedsunternehmen dabei, ökologische und soziale Ziele ökonomisch und eigenverantwortlich zu erreichen.

Gefördert vom
Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort

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