- Trotz COVID-19 verliefen die ersten drei Quartale 2020 deutlich besser als erwartet: Prämien und starkes EGT von 214 Millionen Euro gehen seitwärts, versicherungstechnisches Ergebnis verdoppelt, Combined Ratio unverändert auf guten 95,9%.
- Im vierten Quartal 210 Millionen Euro an Einmalbelastungen:
Restrukturierungsrückstellung von 110 Millionen Euro (Streichung von 600 Stellen in Österreich, Schließung von einem Drittel der Standorte in Österreich) sowie Abschreibung von CEE- Firmenwerten in der Höhe von 100 Millionen Euro - 2020 als Absprungbasis für neues, langfristiges Strategieprogramm UNIQA 3.0 (2021-2025): tiefgehende Kundenzentrierung in den beiden Kernmärkten Österreich und CEE, unverändert hohe Investments in IT, Data und Digitalisierung, Expansion mit neuer Digital-Tochter Cherrisk nach Deutschland, neue Tochtergesellschaft SanusX für Ökosystem Gesundheit gegründet
- Nachhaltigkeitsstrategie: 1 Milliarde Euro nachhaltige
Investments bis 2025 - AXA- Integration verläuft plangemäß
Strategieprogramm UNIQA 2.0 (2011-2020) erfolgreich abgeschlossen
UNIQA schließt heuer das 2011 implementierte Strategieprogramm UNIQA 2.0 erfolgreich ab: UNIQA verdoppelte in den letzten 9 Jahren die Anzahl der Kunden von 7,5 auf 15 Millionen, trennte sich vom Nicht-Kerngeschäft, verbesserte deutlich die Profitabilität in beiden Kernmärkten Österreich und CEE, lancierte ein langfristiges Investitionsprogramm in IT und Digitalisierung, stärkte erheblich die Eigenkapitalbasis, weist eine europaweit starke Solvenzquote von 215% auf und erhöhte 7 Mal in Folge die Dividende pro Aktie.
Die ersten drei Quartale 2020 verliefen trotz COVID-19 erfreulich
Mit verrechneten Prämien von 4.091,2 Millionen Euro und einem gegenüber 2019 fast unveränderten Ergebnis vor Steuern von 214 Millionen Euro hat UNIQA die ersten drei Quartale 2020 – mitten in der COVID-19-Krise – erfolgreich abgeschlossen. Nach einem negativen EGT für das erste Quartal und einem bereits deutlich verbesserten Ergebnis für das zweite erwirtschaftete die Gruppe alleine für die drei Monate von Juli bis September ein äußerst zufriedenstellendes EGT von 159 Millionen Euro.
Das versicherungstechnische Kerngeschäft von UNIQA verlief weiter erfreulich und verdoppelte sich in den ersten drei Quartalen auf 124,9 Millionen Euro. Darin sind außerordentliche Aufwendungen von rund 70 Millionen Euro an zusätzlichen Versicherungsleistungen für COVID-19-bedingte Betriebsunterbrechungen und abgesagte Veranstaltungen enthalten. Die Combined Ratio blieb mit 95,9% konstant.
Ausblick auf das Jahresergebnis 2020 – Einmalaufwendungen von 210 Millionen Euro
Für den Abbau von 600 Stellen in Österreich sowie die Schließung von rund einem Drittel aller Standorte in Österreich bildet UNIQA im vierten Quartal eine einmalige Rückstellung für Restrukturierungen in der Höhe von 110 Millionen Euro, die das Jahresergebnis 2020 reduzieren wird. Gleichzeitig hat die Neubewertung aller Geschäftspläne Wertminderungen auf Firmenwerte in Rumänien, Bulgarien und Serbien in der Höhe von rund 100 Millionen Euro ausgelöst, die ebenfalls das Jahresergebnis 2020 belasten werden. Angesichts der COVID-19-bedingten, volatilen Entwicklung der Wirtschaftslage ist eine detaillierte Prognose für das Jahresergebnis 2020 derzeit nicht möglich.
Diese einmaligen Restrukturierungsaufwendungen stehen am Beginn des Strategieprogramms „UNIQA 3.0 – Seeding The Future“, das von 2021 bis 2025 läuft. Basierend auf einem tiefgehenden Programm zur Kostensenkung in Österreich und zur weiteren Profitstabilisierung des Kerngeschäfts richtet sich UNIQA radikal kundenorientiert aus, investiert unverändert stark in die drei Zukunftsthemen Digitalisierung, IT und Data, forciert weitere Beteiligungen des Tochterunternehmens UNIQA Ventures in Insur- und Fintechs, expandiert mit dem digitalen Versicherungsunternehmen „Cherrisk“ (www.cherrisk.com) nach Deutschland und gründet für das Ökosystem Gesundheit ein neues Tochterunternehmen SanusX (www.sanusx.com).
UNIQA 3.0 – Seeding The Future (2021-2025): Antworten auf die Megatrends der Zukunft
Die Gesellschaft steht vor massiven Herausforderungen: Neben dem ungebrochen niedrigen Zinsniveau wird die COVID-19-Pandemie eine der größten realwirtschaftlichen Krisen verursachen. Wohnen und Altersvorsorge werden teurer, die Vermögensverteilung ungleicher. Menschen in Europa werden immer älter und sie bekommen weniger Kinder. Die Digitalisierung bringt Chancen für Innovation, aber auch Umbrüche in Gesellschaft und Wirtschaft. Ressourcen werden knapper. Klimawandel und Naturkatastrophen stellen die Welt bereits jetzt vor große Herausforderungen in der Landwirtschaft und haben Einfluss auf die Gesundheit der Menschen.
Das Wachstumsprogramm „UNIQA 3.0 – Seeding the Future“ ist die positive Antwort auf die entlang dieser Megatrends entstehenden Herausforderungen. Die übergeordnete Vision ist es, die Gesundheit und den Wohlstand der Kunden zu verbessern und nicht, nur die Folgen von Krankheit, Schaden und Verlust abzuwenden oder zu mildern.
Die strategischen Eckpfeiler von UNIQA 3.0
Kernmärkte Österreich und CEE unverändert
Die beiden geografischen Kernmärkte bleiben unverändert Österreich und CEE, wo wiederum Polen, Tschechien, die Slowakei und Ungarn im Fokus stehen. Kommen heute 65% aller Kunden, 30% der Prämien und 25% der Erträge aus CEE, so werden das in Zukunft – nach Integration der AXA-Gesellschaften – 75% der Kunden sein, mit denen mehr als 40% der Prämien und mehr als 50% der Erträge erwirtschaftet werden.
500-Millionen-Euro-Investment in IT, Digitalisierung und Innovation zeigt erste Wirkung
Mit einem Investment von mehr als 500 Millionen Euro startete UNIQA bereits 2016 das größte Innovationsprogramm in der Firmengeschichte.Diese Investitionen werden zum Großteil in das „Re-Design“ des Geschäftsmodells, die erforderlichen IT-Systeme und digitale Innovationen getätigt. Darüber hinaus entfalten neue Geschäftsmodelle erste Wirkung.
Digitale Expansion nach Deutschland mit Cherrisk
Mit ihrer digitalen Zweitmarke Cherrisk (www.cherrisk.com) expandiert UNIQA – basierend auf den positiven Erfahrungen in Ungarn – nach Deutschland, wobei weitere Schritte in andere Länder Westeuropas folgen können.
Als rein digitale Vertriebsplattform bietet Cherrisk einfache und jederzeit kündbare Reise-, Haushalts- und Unfallversicherungenan. Mit der Cherrisk-Go-App wird die eigene Gesundheit auf spielerische Weise gefördert, indem gesundheitsbewusstes Verhalten belohnt und dadurch gemeinnützige Initiativen unterstützt werden – also zurück zu den Wurzeln der Risikogemeinschaft. Denn mit den gesammelten Bonuspunkten – Cherries genannt – können Kunden nicht nur ihr eigenes Vermögen absichern und durch risikobewusstes Verhalten Schaden vermeiden, sondern mittels Spenden auch der Gesellschaft Gutes tun.
SanusX – Gesundheit neu gedacht
Das im April gegründete Tochterunternehmen Sanusx (sanusx.com) verantwortet die Entwicklung der Gruppe zu einem holistischen Gesundheitsanbieter – über das reine Versicherungsgeschäft hinaus. Die ersten Gesundheitsangebote jenseits klassischer Versicherungslösungen setzt SanusX im Bereich der mentalen Gesundheit, der Primärversorgung und der Betreuung der älteren Generation. Auf den Erfahrungen als führender Gesundheitsversicherer Österreichs mit einem Netzwerk von mehr als 250 Ärzten, Vitalcoachs und fünf Spitälern (PremiQaMed) aufbauend, verfügt UNIQA im Gesundheitsbereich schon heute über hohe Erfahrung und Kompetenz.
Als Antwort auf die steigenden COVID-19-Fallzahlen hat SanusX bereits ein erstes Produkt auf den Markt gebracht: SanusX Health Shield bietet Unternehmenskunden schnelle, einfache und zuverlässige COVID-19-Testungen an individuellen Standorten in ganz Österreich an.
UNIQA-Ventures – weitere Innovationen in der Pipeline
Mit seinem Corporate Incubator-Programm UNIQA Ventures hält UNIQA 26 Beteiligungen in ganz Europa und hat bisher circa 40 Millionen Euro in wachstumsstarke Start-ups im FinTech-, InsurTech- und Digital Health-Sektor investiert. Das Portfolio besteht aus Finanzinvestments, die schon heute einen Wertzuwachs erwirtschaftet haben, und – noch viel wichtiger – bildet die Grundlage für weitere Geschäftsmodell-Innovationen, die Neukunden für UNIQA bringen – bisher über 25.000.
Digitalisierungsbeschleuniger COVID-19
Beschleunigt durch COVID-19 wurde noch ein anderes Gesundheitsservice für Kunden entwickelt: UNIQA bietet seit Beginn des ersten Lockdowns im März 2020 die Möglichkeit zum Arztbesuch per Telemedizin an. Die ärztliche Beratung findet via Videotelefonie am Smartphone statt – ortsunabhängig, ohne lange Wartezeit oder Terminvereinbarung. Dieser Service ist für jene 220.000 Kunden mit einer UNIQA Krankenversicherung, die das Zusatzpaket „Akut-Versorgt“ abgeschlossen haben, gratis inkludiert.
Ein durchschlagender Erfolg in der Digitalisierung war vor allem die Entwicklung der myUNIQA App. Heute erfolgen bereits über 40 Prozent der Einreichungen von Krankenversicherungsrechnungen über unsere App. Damit haben die Kunden meist binnen weniger Tage die Vergütung für ihre Arzt- oder Apothekenrechnung bei sich am Konto.
Zum kontinuierlichen Ausbau der digitalen Services stellt UNIQA weitere 100 Mitarbeiter ein, die digitale Zukunftsinvestments vorantreiben und die erforderlichen Entwicklungsfähigkeiten bei UNIQA sichern sollen.
Nachhaltigkeitsstrategie: 1 Milliarde Euro Investments bis 2025
Abgerundet wird UNIQA 3.0 durch eine Nachhaltigkeitsstrategie im Veranlagungsbereich: Versicherungen sind in Europa der größte private Investor. Gestützt auf diese Marktmacht treibt UNIQA konsequent den Ausstieg aus dem Kohlegeschäft voran – als Investor genauso wie als Versicherer. Schon heute hat UNIQA rund 600 Millionen Euro in Infrastrukturinvestments und davon rund 200 Millionen Euro in Projekte zur Energiewende aus den Bereichen Solar, Windkraft, Wasser oder Energie aus Abfall investiert. Zudem emittierte UNIQA im Juli des heurigen Jahres einen „Green Bond“ mit einem Volumen von 200 Millionen Euro. Bis 2025 soll ein Portfolio von 1 Milliarde Euro in nachhaltige Investments aufgebaut werden.
Kundenzentrierter Konzernumbau und 100 Millionen Euro Kostensenkung in Österreich
Die Basis für die ambitionierten Ziele der UNIQA 3.0-Strategie bilden der bereits im Vorjahr eingeleitete Konzernumbau und eine tiefgehende kostenseitige Restrukturierung. Mit der Zusammenlegung von UNIQA Österreich Versicherungen AG und UNIQA International AG in eine Gesellschaft und der damit verbundenen Reduktion der Vorstände wurde ein erster Schritt in Richtung einer kundenzentrierten Organisationsstruktur gesetzt. Mit 1. Jänner kommenden Jahres werden darüber hinaus alle operativen UNIQA Versicherungsgesellschaften nach Kundensegmenten organisiert.
Neben massiven Sachkosteneinsparungen wird insbesondere der Abbau von rund 600 bestehenden Stellen am Standort Österreich in den kommenden 24 Monaten für eine nachhaltige Kostensenkung von mehr als 100 Millionen Euro sorgen.
Wachstumsstrategie: Rückkehr zum kontinuierlich steigenden Dividendenpfad
UNIQA startet die neue Strategie aus einer Position finanzieller Stärke und steckt messbare Ziele für die Fortsetzung des Wachstumskurses: Angepeilt werden ein kontinuierliches Prämienwachstum von 3 Prozent pro Jahr bei einer gleichzeitigen deutlichen Senkung der Kosten und damit einhergehend der Combined Ratio in den kommenden Jahren auf nachhaltig unter 95 Prozent. Die Solvency Capital Ratio soll konstant über 170 Prozent liegen. Damit soll die Wiederaufnahme des Pfades einer progressiven – also jährlich wachsenden – Dividendenausschüttung der „Vor-COVID-19-Jahre“ beginnend ab dem Geschäftsjahr 2021 sichergestellt werden.
UNIQA
Die UNIQA Group ist eine der führenden Versicherungsgruppen in ihren Kernmärkten Österreich und Zentral- und Osteuropa (CEE). Rund 21.300 Mitarbeiter und exklusive Vertriebspartner betreuen in 18 Ländern rund 15,5 Millionen Kunden. In Österreich ist UNIQA mit einem Marktanteil von über 21 Prozent der zweitgrößte Versicherungskonzern. In der Wachstumsregion CEE ist UNIQA in 15 Märkten zu Hause:
Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Kosovo, Kroatien, Montenegro, Nordmazedonien, Polen, Rumänien, Russland, Serbien, Slowakei, Tschechien, Ukraine und Ungarn. Darüber hinaus zählen auch Versicherungen in der Schweiz und Liechtenstein zur UNIQA Group.
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