Wien (OTS) – Die Zentrale Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Rinderzüchter (ZAR) als Mitunterzeichnerin des von Bundesministerin Elisabeth Köstinger initiierten Tierwohlpaktes zeigt sich erfreut über das Bekenntnis Österreichs zum Ausbau des Tierwohls und der Lebensmittelstandards. „Diese in Aussicht gestellten Investitionen und Zukunftspläne bestätigen den seit Jahren eingeschlagenen österreichischen Weg der Rinderzucht“, betont ZAR-Obmann Stefan Lindner. „Die über 21.000 heimischen Rinderzüchterinnen und Rinderzüchter produzieren unter hohen Tierwohl- und Umweltstandards qualitativ hochwertige Fleisch- und Milchprodukte für die Gesellschaft“. Die österreichische Rinderzucht ist seit jeher Vorreiter im Bereich der Verbesserung der Tiergesundheit und des Tierwohls, in der ZAR wurde sogar eine eigene Forschungsabteilung eingerichtet. Die Zucht basiert auf Fitness, Gesundheit und Langlebigkeit, über 80% der Milchviehbetriebe nehmen an der Milchleistungskontrolle teil, 87% der heimischen Rinderrassen produzieren als Zweinutzungsrasse Milch und Fleisch.
Mit einem österreichweiten Durchschnitt von vier geborenen Kälbern je Kuh liegt die österreichische Rinderwirtschaft international im Spitzenfeld. Auf der einen Seite sichern die Zuchttiere den Bestand am eigenen Betrieb, auf der anderen Seite gehen sie als Zuchtkalbin oder Mastkalb ins Ausland. Aufgrund der hervorragenden Qualität sind die österreichischen Tiere zum Aufbau einer Milch- und Fleischproduktion überaus begehrt.
Nachhaltiger Zuchttiertransport
„Das Thema Tiertransporte steht seit geraumer Zeit im Mittelpunkt der medialen Berichterstattung und wird von der Gesellschaft heftig diskutiert“, merkt Lindner an. „Unsere Tiertransporte laufen unter den strengsten gesetzlichen Regelungen ab und werden von den Behörden kontrolliert. Alle Beteiligten, wie die Bäuerinnen und Bauern, die ihre Tiere zu den Sammelstellen bringen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei den Vermarktungsorganisationen und Exportfirmen, verrichten ihre Tätigkeiten im Sinne von höchstem Tierwohl.“ Zur Schaffung von mehr Transparenz in der faktenbasierten Diskussion und zur Sicherung der Qualität arbeitet die ZAR zusammen mit dem Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz an der Entwicklung eines österreichischen Standards beim Zuchttiertransport. Daten wie zur Temperatur, zu GPS und zu Transportzeiten sowie Fotos und Videos sollen zukünftig die Kontrollen unterstützen und das Tierwohl absichern.
In vielen Regionen der Welt stellt der Kauf von Zuchtrindern eine nachhaltige Verbesserung der Lebenssituation dar. Der Aufbau von Tierbeständen, wie bei oder nach Kriegen beziehungsweise bei unzureichender Eigenversorgung, ist nur durch den Import von Tieren möglich. Das in der österreichischen Rinderzucht stark vertretene Fleckvieh ist aufgrund seiner doppelten Nutzbarkeit für die Milch-und Fleischproduktion für viele Entwicklungsprojekte interessant. Beispielhaft steht hier das Projekt der Rinderzucht Austria mit Armenien, das mit Fördergeldern von der Austrian Development Agency (ADA) unterstützt wird. Die armenische Bevölkerung kann durch den Import von österreichischem Zuchtvieh ihre Viehwirtschaft nachhaltig für sich und ihre Kinder aufbauen. Hervorzuheben ist hier, dass die österreichische Rinderzucht die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern mit Expertinnen und Experten vor Ort über Herdenmanagement oder Fütterung schulen und hier essenzielles Wissen vermitteln.
Stärkung der heimischen Kalbfleischproduktion
Gleichzeitig unterstützt die ZAR die nun beim Tierwohlgipfel bekräftigte österreichische Kalbfleischstrategie. „Derzeit kommt in Österreich 60% Kalbfleisch aus dem Ausland, das unter viel niedrigeren Produktions- und Tierwohlstandards als bei uns erzeugt wird“, bedauert Stefan Lindner. Die Aufnahme der Qualitätsstandards „Vollmilchkalb“ und „Kalb rosé“ in das AMA-Gütesiegelprogramm wäre der richtige Beitrag für eine Umkehr der Gegebenheiten.“
Zukunftsgespräch der ZAR mit Bundesministerin Köstinger
Im Rahmen des Tierwohlpaktes fand ein Zusammentreffen von ZAR-Obmann Stefan Lindner und Geschäftsführer Martin Stegfellner mit Bundesministerin Elisabeth Köstinger statt. Im Mittelpunkt standen dabei die Herausforderungen und Strategien für die Zukunft der österreichischen Rinderzucht. Die Ministerin sprach dabei ihre Unterstützung für die Sicherung der kleinstrukturierten bäuerlichen Rinderzucht aus. Als nächster Schritt im Rahmen einer nachhaltigen und tierwohlgesicherten Produktion steht die verpflichtende Herkunftskennzeichnung bis auf den Teller. (Schluss)
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