Wien (OTS) – 23. Oktober 2020 – Das Wirtschaftsforum der Führungskräfte (WdF) spricht sich klar für Abschaffung der „Hacklerregelung“ (= abschlagsfreie Frühpension) im Pensionsbereich aus. Die Interessensvertretung der heimischen Führungskräfte empfindet diese Regelung im Sinne des Wirtschaftsstandortes und der Generationengerechtigkeit als vollkommen kontraproduktiv. „Die Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern und Generationen ist für uns genauso selbstverständlich, wie die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes. Dazu gehört auch ein langfristig stabiles Pensionssystem. Die Hacklerregelung widerspricht all diesen Themen“, erklärt der WdF Bundesvorsitzende Mag. Andreas Zakostelsky.
Aufruf zur längst fälligen Pensionsstrukturreform
Die Hacklerregelung ist weder fair noch nachhaltig: Diese – als Wahlkampf-Zuckerl eingeführte – Lösung erhöht als quasi reine „Männerpension“ den „Gender-Gap“ in der Pension. Zudem verschärft diese Regelung die Generationsungerechtigkeit: Die nächsten Generationen müssen die immensen Zusatzkosten von knapp 400 Mio. Euro jährlich stemmen. Auch die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Österreich leidet darunter: Denn die Hacklerregelung belastet das Pensionssystem enorm und erhöht somit zwangsläufig die Abgabequote – das schwächt langfristig den Wirtschaftsstandort.
In den nächsten Jahren wird der Druck auf das Pensionssystem weiter steigen, da die Generation der Babyboomer in Pension gehen wird. Daher fordert das WdF eine längst fällig Pensionsstrukturreform. Eine Forderung ist hier, die steigende Lebenserwartung in die Pensionsberechnung einfließen zu lassen. Zudem muss das Pensionssystem durch den Ausbau von betrieblichen und privaten Zusatzpensionen auf mehrere Säulen gestellt werden. Nur so kann die nachhaltige Sicherung des Lebensstandards im Alter sichergestellt werden.
„Gerade in Zeiten der Corona-bedingten Wirtschaftskrise wäre es dringend notwendig, die von der Hacklerregelung beanspruchten Budgetmittel zur Sicherung der Arbeitsplätze und des Wirtschaftsstandortes zu investieren“, erklärt Andreas Zakostelsky abschließend.
Über das WdF
Das Wirtschaftsforum der Führungskräfte (WdF) wurde 1979 gegründet und vertritt knapp 3.000 Manager und Entscheidungsträger aus allen Ebenen und ist somit Österreichs größtes parteipolitisch unabhängiges Führungskräftenetzwerk. Das WdF bietet branchenübergreifenden Austausch und ein tragfähiges Netzwerk zur fachlichen Unterstützung von Führungskräften, Nachwuchsführungskräften und Leader-Persönlichkeiten. Neben zahlreichen Umfragen, wie u.a. der Einkommensstudie, werden ein Reihe von Veranstaltungen und Aktivitäten zur Arbeitswelt der Führungskräfte durchgeführt.
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