Wien (OTS) – „Die Digitalisierung ist zunehmend ein selbstverständlicher Teil unseres Lebens, und die Menschen bewegen sich mehr als je zuvor im digitalen Raum. All das hat auch zur Folge, dass sich auch die Kriminalität viel stärker und deutlicher im Cyber-Raum zeigt“, sagte Innenminister Karl Nehammer beim Pressefoyer nach dem Ministerrat am 21. Oktober 2020 im Bundeskanzleramt.
„Gerade in den vergangenen Monaten während der Corona-Pandemie haben wir eine Verlagerung der Kriminalität ins Internet feststellen können. Wir müssen uns dafür rüsten, den Menschen auch im Internet-Bereich eine Sicherheit zu geben“, sagte der Innenminister. „Daher wird ein Maßnahmen-Paket umgesetzt, das im Ministerrat einstimmig beschlossen wurde und das zu mehr Sicherheit führen wird.“
Zum einen werde ein Ausbildungscampus für IT-Spezialistinnen und -Spezialisten in polizeilichen und kriminalpolizeilichen Tätigkeitsbereichen geschaffen, an dem alle verschiedenen Stellen des Innenministeriums wie die Sicherheitsakademie, die FH Wr. Neustadt sowie aus dem universitären Bereich zusammenwirken. „Die Ausbildung soll die Bereiche digitale Ermittlungen und digitale Forensik umfassen und für technisch versierten Nachwuchs in der Zentralstelle als auch in den Bundesländern sorgen“, sagte der Innenminister. „Dadurch sollen spezialisierte Beamtinnen und Beamte schneller für das Bundeskriminalamt sowie die Landeskriminalämter gewonnen und ausgebildet werden.“
Zudem werde das „Cybercrime Competence Center“ im Bundeskriminalamt weiterentwickelt und „es wird eine Verdoppelung der dort eingesetzten IT-Ermittlerinnen und -Ermittler bzw. IT-Expertinnen und -Experten geben, insbesondere für den Ermittlungs-, Forensik- und Wissenschaftsbereich“, sagte Nehammer.
Im Kampf gegen Internet-Kriminalität brauche es auch das gemeinsame Zusammenwirken von Polizei und Gesellschaft. Die Initiative „Gemeinsam.Sicher“ werde daher auch auf den Cyber-Raum ausgerollt, sagte der Innenminister. „Dabei gibt es Partnerschaften im Bereich der Bildung, der Wirtschaft sowie der Zivilgesellschaft, wo gemeinsam Präventiv-Maßnahmen besprochen und umgesetzt werden.“
Außerdem sollen IT-Themen in die polizeiliche Grundaus- und Fortbildung implementiert werden – zur Schaffung eines technischen Basisverständnisses in der täglichen Polizeiarbeit inklusive verstärkter Sensibilisierung im Umgang mit Cybercrime betroffenen Opfern sowie Opfern von „Hass im Netz“, kündigte der Innenminister an.
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