Wien (OTS) – „Statistisch gesehen, arbeiten in Österreich ab heute Frauen gratis bis zum Jahresende. Nach wie vor verdienen Frauen für die gleiche Arbeit durchschnittlich um 19,3 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Die Lohnschere führt zudem dazu, dass Frauen in Folge dann auch weniger Pension erhalten“, sagte heute FPÖ-Frauensprecherin NAbg. Rosa Ecker.
„Ein Schließen der Lohnschere ist aber weiterhin nicht in Sicht. Geht es in diesem Tempo weiter, dann dauert es noch ein Jahrhundert bis die Unterschiede endlich der Vergangenheit angehören. Frauen brauchen aber nicht, dass sich die Politik und der Staat in die Aufteilung der Familienarbeit einmischen, sondern Frauen sollen im Alter für ihre unbezahlten Leistungen bei der Kindererziehung oder auch bei der Pflege eine entsprechende Pension bekommen“, forderte Ecker.
„Ein Riesenschritt in die richtige Richtung war die von der letzten schwarz-blauen Bundesregierung beschlossene Anrechnung von Karenzzeiten von bis zu 24 Monaten für Gehaltsvorrückungen, Urlaubsansprüchen, Entgeltfortzahlungen und Krankenstandsansprüchen“, so Ecker, die in diesem Zusammenhang darauf verwies, dass noch immer Pflegezeiten nur dann abgegolten und etwas wert sind, wenn diese ausgelagert werden.
„Betreut die Frau ihre pflegebedürftigen Angehörigen selbst, dann ist das eine unbezahlte und nicht angerechnete Tätigkeit. Das gleiche gilt bei der Erziehung der Kinder. Gemeinden und das Land tragen die Abgangskosten für die Krabbelstuben und Kindergärten – erzieht die Mutter selbst, ist es für die Allgemeinheit kostenlos. In beiden Bereichen sprechen wir von immensen Summen“, erklärte die FPÖ-Frauensprecherin. Auch die derzeitige COVID-19-Pandemie wirke sich auf die Familien sehr stark aus und verschärfe somit auch die Situation der Frauen, sowohl in gesundheitlicher als auch finanzieller Sicht.
„Viele Frauen arbeiten lange Jahre nur Teilzeit und das kostet dann im Alter viel Geld, da sie dementsprechend weniger an Pension zu erwarten haben. Wir müssen es endlich schaffen, dass Frauen nicht nur gleichen Lohn für gleiche Arbeit erhalten, sondern auch die Pensionen für Frauen nicht länger nur 50 Prozent im Vergleich zu jenen von Männern ausmachen. Daher wäre es nötig, dass einer Frau generell eine Mindestpension zusteht, wenn sie erwerbstätig war – und nicht nur eine Mindestpension gemeinsam mit dem Ehemann. Das seit dem Jahr 2005 bestehende Modell des Pensionssplittings wird kaum bis gar nicht beantragt – offenbar geht es doch zu sehr an der Lebensrealität der durchschnittlichen Verdiener und Familien vorbei“, meinte Ecker.
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