Wien (OTS) – Am 8. Oktober 2020 fand die dritte Ausgabe des FUTURE ::
HEALTH & SCIENCE Talks mit hochrangigen nationalen und internationalen Expertinnen und Experten in Wien statt. Der Talk stand diesmal im Zeichen von Inklusion und Diversität. Gerade in Pandemiezeiten dürfe das Thema nicht außer Acht gelassen werden, so der Tenor der Expertinnen und Experten. Diese waren sich darüber einig, dass die Basis für das Thema grundsätzlich geschaffen wurde, aber es noch viel zu tun gibt. So gilt es zum Beispiel in den Unternehmen nach wie vor, an den Rahmenbedingungen zu arbeiten, damit keine Diskriminierung entstehen kann. Der Vorteil, in Inklusion und Diversität zu investieren, liegt auf der Hand: ein besseres Arbeitsklima und mehr Produktivität. Nach wie vor gilt es auch am Verständnis von Diversity zu arbeiten. Die meisten beschränkten sich dabei nur auf das soziale Geschlecht, Diversity bezieht aber viel mehr ein. Einen wertschätzenden Umgang miteinander, „Freundlichkeit“ und gute Bildung und Erziehung sehen die Experten als Grundvoraussetzung für das Gelingen von Diversity und Inklusion an.
Welche Chancen und Möglichkeiten bieten Diversität und Inklusion in Unternehmen, Wissenschaft und Gesellschaft? Wie gelingt Diversität und Inklusion am besten? Welche Voraussetzungen müssen dafür geschaffen werden? Wie sieht es in der Realität aus? Über diese Fragen und viele weitere diskutierten nach der Eröffnungsrede des Botschafters der Vereinigten Staaten von Amerika in Österreich, S. E. Trevor D. Traina, Nadine Nehme PhD., Chief Scientific Officer des Wiener MedTech-Startups Medicus AI, Maryze Schoneveld van der Linde, MA, Gründerin von „Patient Centered Solutions“ und Betroffene der seltenen Erbkrankheit „Morbus Pompe“ aus den Niederlanden sowie Prof. Dr. Giulio Superti-Furga, Scientific Director CeMM Forschungszentrum für Molekulare Medizin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und die Diversity-Expertin und Präsidentin von Pride Biz Austria, Mag. Astrid Weinwurm-Wilhelm, MSc. „Schirmherrin“ der Veranstaltung war die neue General Managerin von Gilead Sciences Österreich, Dr. Amaya Echevarría.
Der Talk fand auf Einladung von Gilead Sciences Österreich in Kooperation mit dem US Commercial Service, der Amerikanischen Handelskammer sowie der Wirtschaftskammer Österreich statt. Aufgrund der aktuellen COVID-Entwicklung wurde der Talk mit zum Teil zugeschalteten Expertinnen und Experten in englischer Sprache umgesetzt und konnte via Life-Stream mitverfolgt werden.
Hier ein Auszug aus den Statements:
Wir sind der festen Überzeugung, dass eine „Vielfalt der Gedanken“ in unserer Organisation ein Schlüssel ist, der sicherstellt, dass wir unsere Umwelt verstehen. In unserem Fall bedeutet dies, dass wir die Bedürfnisse von Patientinnen und Patienten kennen und respektieren. Gileads Mission ist es, innovative Therapien für Menschen mit lebensbedrohlichen Krankheiten zu erforschen, zu entwickeln und bereitzustellen. Viren wie HIV, Hepatitis C oder aktuell COVID-19 sind eine massive Herausforderung für die Menschheit. Durch die kontinuierliche Fokussierung auf die Patienten und ihre Bedürfnisse konnte Gilead den Verlauf dieser Krankheiten nachhaltig verändern. Unser Engagement geht jedoch weit über die Bereitstellung von medizinischen Therapien hinaus. Wir betrachten auch alle über die Erkrankung hinausreichenden Auswirkungen auf die Patientinnen und Patienten. Dieser ganzheitliche Ansatz ist nur durch eine vielfältige und patientenorientierte Vision möglich, die Teil der Gilead-Kultur ist “, betont Dr. Amaya Echevarría.
Giulio Superti-Furgas Creative Intro stand unter dem Titel „Diversität der Gedanken“. Er ist wissenschaftlicher Direktor des CeMM Forschungszentrum für Molekulare Medizin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien. Gerade in der Spitzenforschung, wo alles auf Excellenz ausgerichtet ist, sei das Thema Inklusion und Diversität besonders wichtig, betonte der Experte. Da die meisten Nobelpreise an Menschen mit Migrationshintergrund verliehen werden, brauche man über die Bedeutung von Diversität und Inklusion in der Forschung nicht zu diskutieren. Gerade Vielfalt, die Freiheit der Gedanken und der unterschiedlichen Perspektiven seien – in der Wissenschaft, aber auch in allen anderen Lebensbereichen -essenziell, um Herausragendes zu erreichen, so Superti-Furga. „Denn sie beflügeln die Kreativität, die jeder außergewöhnlichen und qualitätvollen Idee zugrunde liegt.“ Ein wesentlicher Grundstein dafür und daher besonders wichtig am CeMM sei die Willkommenskultur -aufgeschlossen, wertschätzend, motivierend, vertrauens- und respektvoll. Um den Zugang zu Vielfalt und Kreativität auch für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am CeMM zu stärken, spiele auch Kunst eine wichtige Rolle. Kritisch reflektierte Superti-Furga über das teilweise entstehende Paradaxon zwischen Exzellenz und Inklusivität und der damit einhergehenden Verantwortung. Abschließend betonte er die hohe Wichtigkeit, eine Kultur der Diversität noch stärker zu etablieren.
Ein Plädoyer für die Vielfalt lieferte Astrid Weinwurm-Wilhelm, selbst als Beraterin für Diversität in Unternehmen tätig sowie engagiert in mehreren Initiativen: „Meine Leidenschaft gilt der Vielfalt. Sehen wir sie als Ressource, dann haben wir gewonnen. Ich unterstütze Organisationen jeder Branche und Größe dabei, diesen Schatz zu heben und alle Beteiligten weiterzuentwickeln. Menschen arbeiten dann am besten, wenn sie unbeeinflusst von ethnischen, sozialen oder wertebezogenen Zuschreibungen wertgeschätzt werden.“
Maryze Schoneveld van der Linde aus den Niederlanden sprach über ihre Erfahrungen, mit einer sehr seltenen Erkrankung zu leben und darüber, wie sich ihr Leben mit der Erkrankung entwickelt hat. Die studierte Kulturanthropologin bekam die Diagnose Morbus Pompe bereits mit acht Jahren. Von der Gesellschaft wünscht sie sich mehr „Achtung und Respekt“. Ihr Eindruck ist, dass Inklusion nichts mit dem Wohlstand einer Gesellschaft zu tun hat, sondern immer mit dem Individuum im Zusammenhang steht. Aus ihrer Sicht wird über das Thema „Diversity und Inklusion“ zwar vielfach gesprochen, in der Gesellschaft ist es allerdings noch nicht angekommen. „Diskriminierung aufgrund körperlicher Einschränkungen findet noch immer statt. Nur weil man in einem Rollstuhl sitzt und an ein Beatmungsgerät angeschlossen ist, glauben viele Menschen, dass man keinen Beitrag für die Gesellschaft leisten kann, im Gegenteil, auf Kosten der Gesellschaft lebt. Aber so ist das nicht. Ich arbeite viel, bezahle die Gehälter meiner Angestellten und habe mein eigenes Haus“, so Maryze Schonewald van der Linde selbstbewusst.
Nadine Nehme, Chief Scientific Officer des Wiener MedTech-Startups Medicus AI, die aus Dubai zugeschaltet war, sprach über Inklusion und Diversität in ihrem Unternehmen. Hier sind mit 43 Prozent nicht nur besonders viele Frauen in Führungspositionen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommen auch aus sehr unterschiedlichen Ländern und Kulturen. Nehme sieht darin eine große Chance. Der Schlüssel zum Erfolg liegt ihrer Meinung nach darin, agil, flexibel und vielseitig zu sein. Das gelinge einem Start-up meistens natürlich besser als einem großen Unternehmen.
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