Lichtenegger: Wohnhausanlage nach Spanienkämpfer Hans Landauer benannt

Wien (OTS) – „Mit der Benennung der städtischen Wohnhausanlage in der Schüttelstraße ehren Bezirk und Stadt Wien die verdienstvolle Lebensgeschichte des Spanienkämpfers Hans Landauer, der viele Jahre in der Leopoldstadt gelebt hat. Seine bleibende Leistung ist es, als Archivar und Chronist den Einsatz der österreichischen Freiwilligen für die Demokratie in Spanien für die Nachwelt gesammelt und dokumentiert zu haben“, begründet Bezirksvorsteherin Uschi Lichtenegger ihr Engagement, dem antifaschistischen Spanienkämpfer Hans Landauer in der Leopoldstadt eine bleibende Würdigung zu setzen.

„Mein besonderer Dank gilt Landauers Stiefsohn, dem Filmemacher Wolfgang Rest, der den Impuls für die Benennung gab“, betont Lichtenegger: „ich lernte Landauer im Verlag der Theodor Kramer Gesellschaft bei der Produktion des Lexikons der Spanienkämpfer kennen. Er war kompetent, wertschätzend und bei seinen Nachforschungen um größtmögliche Neutralität und Wahrhaftigkeit bemüht. So entstand eine umfangreiche Sammlung, die den Menschen gerecht wird und ihre Biografien vor dem Vergessen bewahrt.“

Die Benennung der Wohnhausanlage, die sich nur wenige Schritte von Landauers ehemaliger Wiener Wohnung befindet, ist zugleich ein Versprechen, nie wieder zuzulassen, wogegen Landauer sein Leben lang gekämpft hat: eine menschenverachtende, mörderische Ideologie wie jene des Faschismus und Nationalsozialismus.

Hans Landauer war der jüngste Österreicher, der gegen das Franco-Regime gekämpft hat. Er wurde nach der Niederlage in Frankreich interniert, ins Gefangenenhaus Liesl nach Wien überstellt und 1941 ins KZ Dachau deportiert, das er glücklicherweise überlebte. Rund 1.400 weitere Freiwillige aus Österreich unterstützten unter verschiedensten Voraussetzungen die Spanische Republik gegen die Franco-Schergen. Das große Verdienst Landauers ist es, dass er die Biografien der Freiwilligen recherchiert, gesammelt und dokumentiert hat. Er baute das Spanienarchiv im DÖW auf und verfasste gemeinsam mit Erich Hackl das „Lexikon der österreichischen Spanienkämpfer 1936-1939“ und das Buch „Album Gurs, Ein Fundstück aus dem österreichischen Widerstand“.

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