Wien (OTS) – Das festgeschriebene Ziel der Klimaneutralität bis 2040 ist nur erreichbar, wenn zum Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz auch rechtliche Rahmenbedingungen für Grünes Gas geschaffen werden. Es muss gelingen, gänzlich aus der Verbrennung von fossilem Erdgas auszusteigen. Durch Reduktion und Effizienzsteigerung aber auch der heimischen Produktion von erneuerbarem Gas. „Durch das vorhandene Rohstoffpotenzial könnte in Österreich etwa die Hälfte des derzeitigen Gasverbrauchs durch Gas auf Basis Biomasse ersetzt werden“, so Johannes Schmuckenschlager, Umweltsprecher der ÖVP.
20 Prozent der bundesweiten Gesamtemissionen kommen in der österreichischen Treibhausgas-Bilanz aus der Verbrennung von Erdgas. Der jährliche Erdgasbedarf beträgt ca. 8,5 Milliarden Kubikmeter bei einer Importabhängigkeit von 90 Prozent. Gerade in Krisenzeiten wird deutlich, dass Handlungsbedarf in sensiblen Bereichen zur Verbesserung der Versorgungssicherheit besteht. Diese muss durch rasche Steigerung der inländischen Erzeugung von erneuerbaren Gasen gelingen. Neue innovative Technologien für Grünes Gas, wie Holzgas, Fischer-Tropsch-Diesel, grüner Wasserstoff, Biogas und Biomethan bringen neue Chancen für eine Vielzahl heimischer Unternehmen. „Es profitiert die gesamte Wertschöpfungskette durch Investitionsmaßnahmen – sofort spürbar und mit langfristig wirksamen Beschäftigungseffekten, die einen wertvollen Beitrag leisten, um gestärkt aus der Coronakrise zu kommen. Gleichzeitig begegnen wir damit der Klimakrise. Bundesministerin Gewessler ist am Zug“, gibt sich Schmuckenschlager überzeugt.
Die Abhängigkeit der Erdgasimporte ist nicht nur im Sinne der Versorgungssicherheit zu betrachten, sie belasten auch die heimische Außenhandelsbilanz mit jährlich zwischen 2,5 bis 3,5 Milliarden Euro. Österreich verfügt über ein Erdgasnetz von 3.000 km Fernleitungen und 43.000 km Verteilnetz sowie Gas-Speichern in der Höhe eines Jahresverbrauchs. Die gute Ausstattung an Gaswerken, die insbesondere im Winter zur Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit im Stromnetz benötigt werden, zeigen ebenfalls das zusätzliche Potential von Grünem Gas zur Zielerreichung von 100 Prozent Ökostrom bis 2030 und der Klimaneutralität bis 2040.
„Die Erzeugung von Biogas bzw. Biomethan steht auch mit der Versorgungssicherheit an Lebensmitteln im direkten Zusammenhang“, gibt Schmuckenschlager zu bedenken. Die EU-Kommission unterzieht in ihrer Methanstrategie zur Verringerung der Methanemissionen alle relevanten Sektoren einem Monitoring. Auch in der Landwirtschaft, speziell der Methanausstoß in der Tierhaltung, kann durch die Erzeugung von Biogas reduziert werden. Die Erneuerbare-Energie-Richtlinie wird überarbeitet und so die Entwicklung des Biogasmarktes beschleunigt. „Innovationen in allen Bereichen werden gesucht und Reduzierungsstrategien zu fördern ist sicher besser und effizienter als Verbote oder Einschränkungen auszusprechen“, so Schmuckenschlager.
„Wir müssen zur ernstgemeinten Klimazielerreichung dem Grünen Gas einen hohen Stellenwert beimessen. Die Wertschöpfung durch die heimische Produktion bleibt durch die engen Verzahnungen mit der umliegenden Wirtschaft in den Regionen. Wir sichern Arbeitsplätze, leisten dadurch einen enormen Beitrag zum Klimaschutz und vertreten glaubhaft das klare Bekenntnis Österreichs zum europaweiten Ausstieg aus der Atomkraft“, schließt Schmuckenschlager den Kreis zu gleich zwei heute im Nationalrat behandelten Volksbegehren. (Schluss)
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