Von der Dinosaurier- zur Zukunftstechnologie: Bauernbund besichtigt Biogasanlage

Wien (OTS) – Bauernbund-Präsident Georg Strasser und der Bürgermeister von Wiener Neustadt, Klaus Schneeberger, besichtigten dieser Tage die Abfallbehandlungsanlage Wiener Neustadt (WNSKS GmbH). In dieser Anlage werden organische Reststoffe verwertet und daraus wird erneuerbare Energie gewonnen. „Das war auch früher schon das Ziel von Biogasanlagen, jedoch mit einem wesentlichen Unterschied zu heute“, sagte Strasser. Der zugeführte Biomüll kommt erst in die Anlage, nachdem er schon einmal verwendet worden ist. In diesen Anlagen werden somit Reststoffe verwertet, die in der Landwirtschaft als Nebenprodukt oder in der Gemeinde als Müll anfallen. „Man sieht an diesem Beispiel, dass sich die Biogastechnologie in den letzten Jahren massiv weiterentwickelt hat – von einer Dinosaurier- zu einer Zukunftstechnologie“, so Strasser.

Biomüll aus der Tonne – Mist von Kühen und Schweinen

„Wir bewegen uns hier weg von der Nutzung von Ackerstoffen, hin zur Verwendung von Reststoffen aus der Landwirtschaft und der Abfallwirtschaft. Die Anlage ist der beste Beweis dafür, dass man für die Erzeugung von Biogas niemandem mehr eine Ernährungsgrundlage wegnimmt, sondern lediglich Reststoffe verwendet. Damit sparen wir Ressourcen und schützen das Klima“, stellte Strasser fest.

„Wiener Neustadt nimmt die Förderung erneuerbarer Energien auf vielen Ebenen sehr ernst. Wir investieren laufend in den Ausbau von Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden, wir fahren mit Erdgasbussen beim Verkehrsbetrieb, wir unterstützen den Ausbau von Fernwärme im gesamten Stadtgebiet und vieles mehr. Mit der Biogasanlage bei der Abfallwirtschaft gelingen uns gleich zwei wichtige Schritte vorwärts: Einerseits wird dadurch der angefallene Müll noch besser verwertet als bislang, andererseits erzeugen wir damit grünen Strom und ökologisch einwandfreie Wärme, was wiederum dem Klimaschutzgedanken entspricht“, betonte Schneeberger.

EMAS-Preis 2020 für Fermenter Biogasanlage

Honoriert wird dieser technologische Fortschritt beim Biogas demnächst von Bundesministerin Leonore Gewessler. Der EMAS-Preis für Umweltmanagement 2020 soll an die Anlage in Wiener Neustadt und somit an den Pöttinger Fermenter verliehen werden. Mit dieser Weiterentwicklung haben sich Biogasanlagen technologisch in Richtung Zukunft katapultiert. Umso ernüchternder war für Strasser und Schneeberger deshalb die Erkenntnis, dass Biogasanlagen nicht im Vorschlag für das neue Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) berücksichtigt wurden. „Wir sind der Meinung, dass man die Biogastechnologie und die Maßnahme „Greening the Gas“ viel stärker im EAG berücksichtigen und somit einer Zukunftstechnologie und dem Klimaschutz eine Chance geben sollte“, waren sich Strasser und Schneeberger einig.

Wiener Neustadt hat 2020 eine Biogasanlage auf Trockenfermentationsbasis mit einer Jahreskapazität von 7.500 Jahrestonnen errichtet und in Betrieb genommen. An 365 Tagen rund um die Uhr wird hier Biomethan produziert. Diese Anlage verwertet zu 100% Bioabfälle aus der Biotonne. (Schluss)

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender. Bauernbund Österreich (BBÖ)

AgrarEnergieGrüneKlimaLandtagNiederösterreichSchneebergerStrasserWirtschaft und Finanzen
Comments (0)
Add Comment