„Schluss mit der Kindsweglegung“ – Drozda fordert „One-Stop-Shop“ für Kultur-Hilfen

Wien (OTS/SK) – „Der Kulturminister muss diese Kindsweglegung endlich beenden. Er schickt Kulturschaffende und Kulturinstitutionen für Hilfestellungen zu Wirtschaftskammer, AWS und jetzt auch noch zur Österreichischen Hotel- und Touristik Bank anstatt selbst Verantwortung zu übernehmen“, kritisiert SPÖ-Kultursprecher Thomas Drozda am Donnerstag anlässlich der Beschlussfassung der Hilfen für die Veranstaltungsbranche im Tourismusausschuss. „Die Entscheidungsbefugnis für die Veranstalter-Unterstützung liegt jedoch bei der Landwirtschaftsministerin! Kreative und Kulturinstitutionen brauchen endlich kompetente AnsprechpartnerInnen und nicht ein Sammelsurium unterschiedlicher Fonds, jeder mit seinen eigenen Richtlinien, Formularen und Anspruchsvoraussetzungen. Schluss mit diesen Bürokratiemonstern! Der Kulturminister muss endlich einen ‚One-Stop-Shop‘ direkt im Kulturministerium einrichten“, fordert Drozda. ****

Die Hilfen für die Veranstaltungsbranche seien grundsätzlich zu begrüßen, führte der SPÖ-Kultursprecher weiter aus: „Aber wir bekommen wieder eine Black Box von den Regierungsparteien zur Beschlussfassung vorgelegt.“ Im Gesetz fehlten jegliche Bestimmungen über den konkreten Gegenstand der Förderungen, über förderbare Kosten, Anspruchsvoraussetzungen und Art und Ausmaß der Unterstützung und auch die Richtlinien lägen noch nicht vor, führte Drozda aus und weiter: „Leider haben wir bei den anderen Fonds die Erfahrung gemacht, dass viele Kulturschaffende und Kulturbetriebe durch die Anspruchsvoraussetzungen von Leistungen der Fonds ausgeschlossen wurden. Die Regierungsparteien müssen vor der Beschlussfassung im Plenum die Richtlinien vorlegen. Es muss sichergestellt sein, dass Kulturbetriebe – und hier vor allem auch kleinere Kulturinitiativen – von den Förderungen profitieren können!“

Insgesamt sei die Bilanz des Corona-Hilfen-Managements der Bundesregierung „mehr als durchwachsen“. Es wurde lediglich auf Druck und in vielen Fällen zu spät reagiert. „Kulturschaffende wurden zu unterschiedlichsten Institutionen im Kreis geschickt und mussten auf die Straße gehen, Petitionen lancieren und Wut-Videos verfassen, um sich Gehör zu verschaffen“, so Drozda. „Das ist eines Kulturlandes unwürdig. Kulturschaffende brauchen Planungsperspektiven und rasche Unterstützung, wenn Österreich sich auch nach der Coronakrise noch Kulturland nennen will. So wird die kulturelle Vielfalt im Land gefährdet“, so der SPÖ-Kultursprecher. (Schluss) sc

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