Wien (OTS) – Anlässlich des Welt-Ei-Tags am 9. Oktober weist VIER PFOTEN abermals auf die Situation in Österreich hin. Österreich ist zwar mit dem Verbot der Käfighaltung für Legehennen EU-weit Vorreiter. Der Import von Käfigeiern ist allerdings weiterhin erlaubt. Durch eine mangelnde Kennzeichnungspflicht für Gastronomie und verarbeitete Eier landen unbemerkt tonnenweise Eier unbekannter Herkunft und Haltung auf den heimischen Tellern. Diese machen immerhin 63 Prozent der in Österreich konsumierten Eier aus. „Das ist eine beträchtliche Menge, wenn man bedenkt, dass allein in der EU jede zweite Henne im Käfig ihr Leben dahin fristet. Ganz zu schweigen von Ländern außerhalb der EU, wo der Anteil der Käfighaltung meist noch viel höher ist. Wir importieren mit einer Million Eier täglich Tierleid im großen Stil,“ erklärt Veronika Weissenböck, Kampagnenleiterin von VIER PFOTEN in Österreich.
Unter den häufigsten Importländern von Eiern finden sich Deutschland, Ungarn, Polen, Kroatien und die Niederlande. In den Top 10 sind unter anderem die USA und Argentinien. „In all diesen Ländern ist die Käfighaltung nach wie vor gängige Praxis. Für die heimischen Bauern ist es ein Wahnsinn, dass sie sogar mit Ländern aus Übersee konkurrieren müssen. Diese Billigimporte zerstören die Wertigkeit von Eiern und drücken den Preis, vor allem in der Gastronomie und im Verarbeitungsgewerbe,“ sagt Veronika Weissenböck, „Käfighaltung ist alles andere als tiergerecht und hat im 21. Jahrhundert nichts mehr zu suchen. Hennen können ihre natürlichen Verhaltensweisen wie etwa Flattern und Scharren in Käfigen in keinster Weise ausleben.“
Keine Transparenz im Tetrapack
In Restaurant- und Hotelküchen werden Speisen mit Eiern nur selten aus Frischeiern gekocht, sondern meistens mit Flüssigei aus Kanistern. Für Flüssigei werden in einem automatisierten Prozess die Eier aufgeschlagen und anschließend zu einer gefilterten, pasteurisierten und homogenisierten Eiermasse im Tetrapack weiterverarbeitet. Gebräuchlich sind zum Beispiel auch so genannte „Stangeneier“. Da jede Scheibe gekochtes Ei am Frühstücksbuffet gleich aussehen soll, werden bei den Stangeneiern Dotter und Eiklar getrennt voneinander in Rohrformen gegart. „Viele Konsumenten sind sich dem gar nicht bewusst. Sie wissen nicht, dass ihnen Eier aus dem Tetrapack oder in Stangenform vorgesetzt werden. Noch wenigere wissen, dass es sich dabei meist um importierte Eier aus grausamer Käfighaltung handelt,“ so Weissenböck, „Wir fordern daher dringend eine verpflichtende Kennzeichnung für Produkte aus verarbeiteten Eiern, genauso wie es bei Frischeiern gelebte Praxis ist. Jeder Konsument kennt die Zahlen 0 bis 3 auf den Schaleneiern und kann eine bewusste Kaufentscheidung treffen. Bei verarbeiteten Eiern und in der Gastronomie wird ihnen diese Möglichkeit verwehrt.“ Gerade aus diesem Grund fordert VIER PFOTEN seit Jahren eine Kennzeichnungspflicht nach Herkunft und Haltungsform auch für verarbeitete eihaltige Produkte und in der Gastronomie. Eine 2019 von VIER PFOTEN in Auftrag gegebene Integral-Studie hat zudem ergeben, dass sich 73% der Österreicherinnen und Österreicher neben der Herkunftskennzeichnung eine zusätzliche Haltungskennzeichnung tierischer Lebensmittel wünschen.
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender. VIER PFOTEN