Wien (OTS) – „Die Lehrlingssituation ist in Österreich trotz Corona erfreulicherweise stabil geblieben. Es gibt weiterhin offene Lehrstellen, die nicht besetzt werden können. Für Panikmache besteht also überhaupt kein Anlass, das verunsichert junge Menschen nur unnötig“, sagt Mariana Kühnel, stv. WKÖ-Generalsekretärin. „Wie SPÖ-Sozialsprecher Josef Muchitsch aus der WKÖ-Lehrlingsstatistik ein ‚komplettes Versagen der Lehrlingspolitik‘ herauslesen will, ist mir ein völliges Rätsel. Denn es war die SPÖ, die eine immense Lehrstellenlücke heraufbeschworen hat, die nun anhand der September-Statistik aber in diesem Ausmaß nicht sichtbar wird. Und:
Das große Problem für die Betriebe ist nach wie vor der – trotz Corona – bestehende Fachkräftemangel.“
Die Fakten zeigen folgendes Bild: Die Unternehmen haben die Lehrlinge trotz des Lockdowns und der schwierigen wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie in Ausbildung gehalten. Das sieht man daran, dass die Gesamtzahlen über alle Lehrjahre stabil geblieben sind und nur minimal unter dem Vorjahreswert liegen: In Ausbildungsbetrieben gab es Ende September 101.676 Lehrlinge, das ist gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang um 0,7 Prozent. Hier hat auch die Möglichkeit der Kurzarbeit für Lehrlinge einen großen Beitrag geleistet.
Erstes Lehrjahr: Lehrlingsbonus hat stabilisiert!
Bei den Zahlen der Lehranfänger im September haben die schwerste Wirtschaftskrise seit Generationen und der Lockdown im Frühjahr überraschend wenig Spuren hinterlassen. Rückgänge gab es vor allem im Tourismus, bei persönlichen Dienstleistungen, Luftfahrzeugtechnik und Veranstaltungstechnik. „Das sind die am stärksten vom Lockdown betroffenen Branchen, eine Vielzahl an Betrieben – und natürlich auch Lehrbetrieben – steckt tief in der Krise. Man sieht hier eins zu eins die Auswirkungen der Corona-Krise“, sagt Kühnel. Während im Mai noch ein Minus von 30 bis 40 Prozent befürchtet wurde, betrug das Minus Ende September aber letztlich 9,1 Prozent im Vergleich mit dem Vorjahr. Der Lehrlingsbonus hat hier zur Stabilisierung beigetragen. Viele Anmeldungen sind zudem heuer später erfolgt als sonst üblich, ein kompletteres Bild dürften erst die Oktober-Zahlen liefern.
Ein weiterer Beleg, dass die Lehre weiterhin die krisensichere Ausbildung schlechthin bleibt: Die Zukunftsaussichten sind rundum positiv. Es gibt österreichweit viele offene Lehrstellen – konkret betrug der bundesweite rechnerische Überhang an offenen Lehrstellen 1.119 per Ende September. (PWK454/HSP)
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